EVA GEVORGYAN UND POLINA OSETINSKAYA IM GESPRÄCH

Eva Gevorgyan und Polina Osetinskaya erzählen sie, was sie an Prokofjews Musik fasziniert und was die Herausforderungen eines solchen Konzertprojektes sind. (Bild I: Ljudmila Malufeeva; Bild II: Yulia Plakhotnikova)

Ein wahres Feuerwerk der Virtuosität erlebte das Publikum am 9. und 10. April 2025 im Konzertsaal Gera: An nur einem Abend wurden alle fünf Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew aufgeführt – eine pianistische Herausforderung, die neben Ausdauer auch technisches Können und Leidenschaft verlangte. Für dieses außergewöhnliche Konzertereignis konnte das Theater Altenburg Gera zwei der beeindruckendsten Pianistinnen unserer Zeit gewinnen: Polina Osetinskaya und Eva Gevorgyan. Im Interview vor der Aufführung erzählten sie, was sie an Prokofjews Musik fasziniert und was die Herausforderungen eines solchen Konzertprojektes sind.

Alle fünf Klavierkonzerte von Prokofjew an einem Abend – was war Ihr erster Gedanke, als Sie die Anfrage des Theaters erhielten?
Eva Gevorgyan: Mein erster Gedanke war eine Mischung aus Begeisterung und großem Respekt.
Polina Osetinskaya (schmunzelnd): Mein erster Gedanke war: Das ist verrückt!

Wie haben Sie sich auf dieses außergewöhnliche Konzert vorbereitet?
Eva Gevorgyan: Die Vorbereitung auf das Konzert war sowohl körperlich als auch mental herausfordernd. Neben meinen Konzertreisen und Auftritten musste ich außerdem meine Proben gut planen.
Polina Osetinskaya: Das fünfte Konzert von Prokofjew hatte ich zuvor noch nie gespielt, also musste ich es komplett neu erarbeiten. Die Noten sind so komplex, dass der Pianist, der die Uraufführung damals spielen sollte, letztendlich kapitulierte.

Welche Beziehung haben Sie persönlich zu Prokofjews Musik?
Eva Gevorgyan: Ich bewundere die Musik von Prokofjew. Seine Werke vereinen Präzision und Leidenschaft.
Polina Osetinskaya: Ich muss immer weinen, wenn ich „Cinderella“ oder „Romeo und Julia“ höre oder wenn ich seine Solo- oder Kammermusik spiele. Für mich persönlich ist er einer der wichtigsten Komponisten weltweit.

Wann haben Sie mit dem Klavierspielen begonnen?
Eva Gevorgyan: Ich habe sehr früh angefangen, etwa mit fünf Jahren. Musik war immer ein Teil meines Lebens – meine Mutter war Bratschistin, daher spielte Musik in unserer Familie immer eine bedeutende Rolle.
Polina Osetinskaya: Ich habe ebenso mit fünf Jahren begonnen.

Was macht für Sie einen guten Live-Auftritt aus?
Polina Osetinskaya: Am Ende zählt vor allem eines: Die Herzen der Menschen mit der Musik zu erreichen.
Eva Gevorgyan: Das sehe ich ähnlich. Es geht nicht nur darum technisch perfekt zu spielen, sondern einen gemeinsamen Moment mit dem Publikum zu kreieren.

Was kann das Publikum von diesem außergewöhnlichen Abend erwarten?
Polina Osetinskaya (schmunzelnd): Dass sowohl sie als auch die Musiker diesen Marathon überleben.
Eva Gevorgyan: Dieser Abend verspricht, ein wahrhaft unvergessliches Erlebnis zu werden.

Das Interview führte Susanne Streicher vom Theater Altenburg Gera.

Polina Osetinskaya ist eine russische Pianistin, die mit fünf Jahren zu spielen begann und bereits mit 13 am Leningrader Konservatorium studierte. Sie trat weltweit in renommierten Konzertsälen auf und arbeitete mit bedeutenden Orchestern zusammen.

Eva Gevorgyan ist eine russisch-armenische Pianistin, geboren 2004 in Moskau. Schon als Kind gewann sie zahlreiche Musikwettbewerbe und trat in berühmten Konzertsälen auf. Neben ihren Auftritten veröffentlichte sie 2022 ihr erstes Album mit Klavierstücken von Chopin und Skrjabin.

QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH

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