EINE BEABSICHTIGTE WELTWEITE REZESSION KÜNDIGT SICH AN

Die Unruhe an den Finanzmärkten hält an. Die Zölle der USA führten in der vergangenen Woche und am Montag zu panikartigen Wertpapierverkäufen. Am Dienstag kam es zu technischen Gegenbewegungen. Nun nimmt der Pessimismus wieder zu. Finanzmarktanalysten rechnen mit schlechten Zahlen in der anstehenden Berichtssaison und in der Folge mit weiteren Kursrückgängen. Das auffällige Kaufverhalten während der Kurseinbrüche deutet darauf hin, dass der Boden noch nicht erreicht ist.

Etliche US-Unternehmen beziehen Komponenten aus China. Weil die gefertigten Produkte durch die Zölle teurer werden, müssen sie den Kostenfaktor Personal reduzieren, was zu einer höheren Arbeitslosigkeit führt. Dadurch wiederum sinkt der Konsum. Die Umsätze der Unternehmen gehen zurück. Sogar China schwört seine Bevölkerung auf harte Zeiten ein, rechnet also mit rückläufigen Exporten.

Zum weiteren Verlauf gibt es Überlegungen, die eine Absicht implizieren. Die hohen Zölle, mit denen chinesische Waren belegt werden, könnten zu einem starken Rückgang der chinesischen Exporte führen, was schließlich den Wert der chinesischen Währung mindern würde. Dann bliebe der Volksrepublik nichts weiter übrig, als US-Staatsanleihen zu kaufen. Auf diese Weise finanzieren sie dann die US-Schulden.

Die US-Amerikaner leben bekanntermaßen über ihre Verhältnisse und sind überschuldet. Handlungsschwerpunkte der US-Regierung sind das Handelsbilanzdefizit und die Staatsschulden. Die USA müssen bis Ende 2026 Staatsanleihen im Wert von rund neun Billionen Dollar refinanzieren, und zwar in einer Phase hoher Zinsen. Schon minimale Schwankungen der langfristigen Zinsen können den Staatsaushalt zusätzlich um hohe Summen belasten. Wenn Donald Trump die Märkte gezielt verunsichert und das Wachstum bremst, kann er günstig umschulden, also Billionen an Staatsanleihen zu günstigeren Konditionen refinanzieren. Zentralbanken senken bei einer Rezession üblicherweise die Leitzinsen.

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