GLOBALES CHAOS UND EINBRECHENDE AKTIENKURSE

In der vergangenen Woche wurden die Depots vieler Aktiensparer gleich um mehrere Tausend Euro bzw. US-Dollar erleichtert. Die Höhe der Zölle, die Trump am 2. April 2025 bekannt gab, hatte die meisten Anleger überrascht. 180 Länder und Territorien müssen 10 % zahlen, manche zusätzlich noch mehr. Während einige Analysten den Zusammenbruch der US-Wirtschaft in den kommenden Monaten für möglich halten, rechnen andere mit einen Auftrieb ab dem späten Sommer. Letzteren zufolge zeigen die Börsen gegenwärtig eine Überreaktion. Es wird von einer guten Einstiegsgelegenheit gesprochen. Die Frage, was Trump mit den Zöllen bezweckt, erklären sich die Optimisten so: Der US-Dollar soll geschwächt werden, um die Kreditlast für den überschuldeten Staat zu verringern und Exporte zu begünstigen. Gleichzeitig wolle Trump erreichen, dass andere Staaten ihre Märkte für Waren aus den USA öffnen. Tatsächlich ist es so, dass die EU selbst auch Zölle erhebt und beispielsweise landwirtschaftliche Erzeugnisse aus den USA ablehnt. Die Amerikaner haben für ihre Produktionsoffensive also nicht genügend Absatzmärkte. Deshalb wird auch die Handelspolitik der EU kritisiert. Innerhalb der Union ist Rindfleisch etwa verhältnismäßig teuer. In Afrika wird das europäische Fleisch jedoch zum halben Preis verkauft. Dadurch kommen die Amerikaner auch dort nicht zum Zuge. Bei einer „Null-Zoll-Situation“, wie sie Trump anstrebt, hätten die USA bessere Bedingungen für die Absetzung ihrer Waren. Die exorbitant hohen Zollaufschläge des US-Präsidenten werden als Druckmasse für Verhandlungen gewertet. Derzeit wird Anlegern vermehrt empfohlen, Versorger und Lebensmittelproduzenten stärker in den Blick zu nehmen. Denn dort sei im Krisenfall auch mit einer geringeren Volatilität als am noch immer zu hoch bewerteten Technologiemarkt zu rechnen. Im Falle eines wirtschaftlichen Kollaps würde die Versorgung mit Nahrungsmitteln ohnehin bedeutsamer werden.

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