
Die Stadt Gera bietet Asylsuchenden Arbeitsgelegenheiten an. Es werden Vereine und gemeinnützige Träger als Partner gesucht.
Gera hat als erste kreisfreie Stadt Thüringens Arbeitsgelegenheiten zur Integration von Asylbewerbern eingeführt. Oberbürgermeister Kurt Dannenberg erklärt:
„In den letzten Jahren haben wir in Gera eine Vielzahl von Asylsuchenden aufgenommen, die vor Krieg, Verfolgung und Not geflohen sind. Wir als Stadt stehen vor der Herausforderung, diesen Menschen eine Perspektive zu bieten, sich in unsere Gesellschaft einbringen zu können.“
Die Arbeitsgelegenheit sei nach der Einführung der Bezahlkarte im vergangenen Oktober der nächste wichtige Baustein zur Bewältigung dieser Aufgabe.
Arbeitsgelegenheiten sind Tätigkeiten mit einem öffentlichen oder gemeinnützigen Zweck, die Asylbewerberinnen und Asylbewerbern angeboten werden und fungieren insbesondere als erstes einfaches Angebot zur Integrationsförderung. Mit dieser gemeinwohlorientierten Arbeit wird eine Möglichkeit geschaffen, aktiv in der Gesellschaft mitzuarbeiten und ein persönliches Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Grundsätzlich muss eine Arbeitsgelegenheit angenommen werden. Eine unbegründete Ablehnung kann zu Leistungskürzungen führen. Die Tätigkeiten werden in Zusammenarbeit mit staatlichen, kommunalen und gemeinnützigen Trägern angeboten. Dabei handelt es sich nicht um reguläre Arbeitsverhältnisse, sondern um zusätzliche Aufgaben, die der Allgemeinheit zugutekommen. Möglich sind Arbeiten insbesondere im Freizeit- und Sportbereich, in der Denkmalpflege, in der Landschafts- und Grünflächenpflege, im sozialen Bereich oder in Kultureinrichtungen. Für die Teilnahme an der Arbeitsgelegenheit wird eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 0,80 Euro pro geleisteter Stunde gemäß § 5 Absatz 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes gezahlt. Der Einsatz in privatwirtschaftlichen Unternehmen ist nicht möglich.
Die Stadt Gera ruft daher lokale Vereine und gemeinnützige Träger auf, sich an diesem Prozess zu beteiligen und Arbeitsgelegenheiten anzubieten. Sandra Wanzar, Dezernentin für Soziales, Jugend und Kultur, führt hierzu aus:
„Mit den Arbeitsgelegenheiten bieten wir Asylsuchenden die Möglichkeit, sich auf den späteren allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten und einen wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten.“
Der Stadt Gera stehen von insgesamt 845 Asylbewerbern etwa 476 Personen grundsätzlich für Arbeitsgelegenheiten zur Verfügung — Stand 31. Dezember 2024. Die Übrigen sind Kinder, Jugendliche, Schwangere oder Rentner, welche keine Arbeitsgelegenheit aufnehmen dürfen. Von den 476 Personen befinden sich bereits 403 in Arbeit auf dem 1. Arbeitsmarkt, in einer Ausbildung, im Studium oder wurden zu Sprach- und Integrationskursen verpflichtet, so dass die übrigen 73 Personen für die Verpflichtung zu Arbeitsgelegenheiten zur Verfügung stehen.
Meldungen zum Bedarf von Arbeitsgelegenheiten werden unter folgender Adresse angenommen:
https://www.gera.de/leben-in-gera/migration-und-integration/arbeitsgelegenheit#c22485
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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