
Nach der Vorführung des Filmes „Vena“ fand ein Fachgespräch zum Thema „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ statt.
Am 13. März 2025 wurde im Filmclub Comma Gera der Film „Vena“ in Anlehnung an die Nacoa-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien, die jährlich um den 14. Februar stattfindet, vor Fachkräften und Interessierten gezeigt. Ziel war es, das Bewusstsein für die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse von Kindern suchtkranker Eltern zu schärfen. Organisiert wurde die Veranstaltung durch das Jugendamt, Koordinierungsstelle Frühe Hilfen und dem Amt für Gesundheit und Versorgung, Bereich Gesundheitsförderung der Stadt Gera.
Der Film „Vena“ beleuchtet auf eindrucksvolle und realistische Weise die von Sucht geprägte Geschichte sowie die damit verbundenen Konflikte im Leben der jungen Mutter Jenny. Im Mittelpunkt des Filmes stehen dabei die Herausforderungen in Beziehungen aufgrund der Suchtproblematik. Dabei werden sowohl persönliche Beziehungen, als auch Beziehungen zum Hilfesystem und zu Behörden thematisiert. Der Film verdeutlicht, dass gut funktionierende Beziehungen eine Grundvoraussetzung für den Aufbau von Vertrauen sind. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist es, den Betroffenen dort abzuholen, wo er sich gerade befindet. Weiterhin unterstreicht der Film die Notwendigkeit von früh einsetzender, individuell passender Familienhilfe, die nur in einem gut funktionierenden Netzwerk greifen kann und zeigt gleichzeitig die Grenzen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auf. Der Film leistet so einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag gegen die Stigmatisierung strukturell Benachteiligter.
Die Filmvorführung mit anschließendem Fachgespräch sollte das Thema weiter ins öffentliche Bewusstsein rücken und die Fachkräfte in Bezug auf die schwierige Lebenssituation von Kindern aus suchtbelasteten Familien sensibilisieren. Der Austausch bot die Möglichkeit, die zentralen Themen des Films aus unterschiedlichen beruflichen, aber auch persönlichen Perspektiven zu betrachten und sich dazu auszutauschen. Dadurch konnten die Teilnehmer tiefere Einblicke in die Auswirkungen von Sucht auf zwischenmenschliche Beziehungen gewinnen und über Unterstützungsmöglichkeiten reflektieren.
Im Fachgespräch, moderiert von Annett Wetterau, Leiterin der Suchtberatungsstelle Gera der Diakonie Thüringen, nahmen zahlreiche Fachkräfte aus den Bereichen Suchtberatung, Psychologie, Sozialarbeit und Prävention teil, u. a. auch die Regisseurin und Drehbuchautorin des Films, Chiara Fleischhacker und eine Erfahrene in eigener Sache, welche von ihrem eigenen Lebensweg berichtete. Weiterhin nahm als Vertreterin des Netzwerks „Frühe Hilfen“ Birgit Weinrich als Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin an der Diskussionsrunde teil.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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