
Die Wirtschaft muss schneller wachsen als die Verschuldung, denn nicht mehr tragfähige Schulden haben immer einen Besitzverlust zur Folge. Bei Inflation oder Enteignung sind die eigenen Bürger betroffen, bei Kriegen sollen es die eines anderen Landes sein. Nach Donald Trump wird es gefährlich werden.
Die brachialen Mittel, mit denen Donald Trump die US-Wirtschaft in kürzester Zeit nach vorn bringen möchte, zeigen bislang nicht den gewünschten Erfolg. Es deutet sich sogar eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung an. Die Zölle bremsen das Wachstum immer weiter ein. Viele Produkte werden teurer, weil die USA zahlreiche Güter importiert. Betroffen sind auch Einzelteile, die im Inland zur Herstellung bestimmter Artikel nötig sind. Das steigert die Lebenshaltungskosten. Unternehmen, die nicht von der Zollpolitik betroffen sind, passen ihre Preise an das höhere Niveau an. Überdies sind die Einnahmen aus den Zöllen weitaus geringer als kalkuliert. Der Staatskasse ist damit nicht geholfen.
Donald Trump will die Produktion steigern, um das Handelsbilanzdefizit zu verringern. Gleichzeitig soll das Staatsdefizit reduziert werden. Die steigenden Preise haben jedoch einen nachlassenden Konsum zur Folge. Kommen noch sinkende Steuereinnahmen hinzu, wird sich der Fehlbetrag in der Staatskasse sogar noch vergrößern. Die Erwartung eines weiter steigenden Aktienmarktes erfüllt sich ebenfalls nicht. Nach der Donald-Trump-Euphorie kam zu deutlichen Kursrückgängen. Rund 62 % der US-Bürger halten Aktien, nutzen sie beispielsweise für die Altersvorsorge, und sind auf Kurssteigerungen angewiesen. Ein anderer Teil lebt in einem kreditfinanzierten Wohlstand. Was die Lebensumstände anbelangt, denkt die Mehrheit in kleinen Zeiträumen und würde Unannehmlichkeiten für ein weiter entferntes Ziel nicht akzeptieren. Somit wächst die Skepsis gegenüber der US-Regierung unter Donald Trump. Ohne baldige Erfolge wäre das Leben über den eigenen Verhältnissen in den USA bald nicht mehr möglich. Die Wirtschaft müsste schneller wachsen als die Verschuldung, was derzeit aber nicht erkennbar ist. Eine Krise bahnt sich an, die früher oder später eine Entscheidung zwischen Armut oder Krieg erzwingt. Denn nicht mehr tragfähige Schulden haben immer einen Besitzverlust zur Folge — entweder durch Inflation oder Enteignung im eigenen Land, oder durch Krieg, womit im Grunde einem anderen Land etwas weggenommen werden soll. Das weiß auch Donald Trump, der schon in früheren Zeiten vor einem dritten Weltkrieg warnte und nun unter Zeitdruck steht.
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