
Dr. Andreas Gerth, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Museum für Naturkunde, hält am Donnerstag, den 27. Februar 2025, ab 18 Uhr in der Bibliothek am Puschkinplatz einen Vortrag über parasitische Pflanzen im Botanischen Garten. Die Veranstaltung in Kooperation mit den Geraer Gehölzfreunden kann unentgeltlich besucht werden.
Zur Zeit sieht man in vielen kahlen Baumkronen kleine grüngelbe Gewächse. Es handelt sich dabei um Misteln. Diese Pflanze ist wohl der bekannteste Vertreter der pflanzlichen Parasiten. Um ihren Bedarf an Wasser und Nährelementen zu decken, zapft sie die Leitungsbahnen der Gehölze an und nutzt so indirekt die Wurzeln ihrer Wirte. Da sie mit ihren grünen Blättern selbst Photosynthese betreibt, zählt sie zu den Halbschmarotzern. Auch andere Arten aus ganz verschiedenen Verwandschaftskreisen zählen zu den Halbschmarotzern und sparen sich den Aufwand eines komplexen Wurzelsystems.
Viel extremer sind Vollschmarotzer. Sie entnehmen den Wirtspflanzen nicht nur Wasser und darin gelöste Nährsalze, sondern sie zapfen auch die Leitungsbahnen mit den Stoffwechselprodukten der Wirtspflanzen an. Aus diesem Grund betreiben sie keine Photosynthese und enthalten kein Blattgrün mehr. Zu ihnen zählen Pflanzen mit den vielsagenden Namen Tabakstod, Kleeteufel oder Teufelszwirn.
Im Botanischen Garten wird seit etwa drei Jahren an einer Anlage zur Kultivierung Parasitischer Pflanzen gearbeitet. Die besondere Lebensweise und das manchmal recht extravagante Äußere machen diese Pflanzengruppe so interessant. Im Vortrag sollen die Besonderheiten dieser Pflanzen, ihre Anpassungen an ihre Wirte und die Schwierigkeiten in der Kultur der Pflanzen vorgestellt werden.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
Hinweis der Redaktion: Der für Donnerstag, den 27. Februar 2025, 18 Uhr, angekündigte Vortrag „Parasitische Pflanzen im Botanischen Garten Gera” von Dr. Andreas Gerth in der Stadt- und Regionalbibliothek entfällt wegen Krankheit. Einen Ersatztermin wird die Stadtverwaltung zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
Kommentar hinterlassen