Am Donnerstag, den 30. Januar 2025, fand in Gera die regelmäßig abgehaltene Tagung des Leitstellenverbunds Ostthüringen statt, an der neben Geras Oberbürgermeister Kurt Dannenberg (CDU) auch die Landräte aus den Landkreisen, Saale-Holzland-Kreis, Johann Waschewski (CDU), aus dem Altenburger Land, Uwe Melzer (CDU), und aus Saalfeld-Rudolstadt, Marko Wolfram (SPD), teilnahmen. Zudem waren weitere Vertreter aus allen Kreisen sowie des Rettungsdienstzweckverbands Ostthüringen anwesend. Ziel der Tagung war der Austausch über den Fortgang des Landesprojekts sowie über zukünftige Chancen und Herausforderungen für die Thüringer Leitstellen.
Die ursprünglich geplante Strukturreform, die eine Reduzierung der 13 bestehenden Leitstellen auf sechs vorsah, konnte nicht realisiert werden. Dennoch bekräftigen die Gebietskörperschaften in Ostthüringen ihren Rückhalt für das Landesprojekt und arbeiten trotz der gegenwärtig nicht vorliegenden Förderrichtlinien aktiv an dem geplanten Partnermodell „PiLOT.112“. „Der Leitstellenverbund Ostthüringen nimmt eine Vorreiterrolle in der Thüringer Leitstellenreform ein. Mit dem Entwurf der neuen Förderrichtlinie und der geänderten gesetzlichen Vorgaben stehen alle Thüringer Leitstellen unter Druck. Diese sehen eine Umsetzung der Reform bis Ende 2030 vor. Obwohl wir nach Einführung umgehend reagiert haben, ist diese Vorgabe selbst für uns ein nicht realisierbarer Zeitrahmen,“ erklärt Geras Oberbürgermeister Kurt Dannenberg und forderte eine zügige Verabschiedung der Förderrichtlinie:
„Wir haben unsere Planungen bereits auf die finanzielle Unterstützung des Thüringer Innenministeriums ausgerichtet und hoffen, dass wir nicht im Stich gelassen werden.“
Das Partnermodell „PiLOT.112“ soll die Notrufnummer 112 in Ostthüringen optimieren, indem es moderne Standards für Leitstellen und KRITIS-Anforderungen erfüllt, einen hohen Qualitätsstandard gewährleistet, gegenseitige Vertretung und Redundanz sichert sowie Unterstützung in Hochbelastungsphasen durch überlaufende Notrufe bereitstellt. Darüber hinaus ist die Implementierung eines gemeinsamen Einsatzleit- und Kommunikationssystems sowie die Nutzung des Digitalfunks unter einer gemeinsamen Drahtanbindung vorgesehen. Weitere gemeinsame Ziele umfassen die Entwicklung technischer und wirtschaftlicher Innovationen sowie die Verbesserung der Arbeitgebermarke „Leitstelle“.
Das Projektdesign und die Zweckvereinbarung zwischen Gera und Jena wurden bereits erfolgreich ausgearbeitet, die Rückmeldung des Landes Thüringen steht jedoch noch aus. Die Zweckvereinbarung bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit der Zentralen Leitstellen Jena und Gera im Rahmen des Landesprojekts und umfasst die Umsetzung von Phase 1 (Partnermodell) sowie die Vorbereitung auf Phase 2 (landesweiter Verbund), einschließlich der Einhaltung der Kriterien der Förderrichtlinie und des Rahmenlastenhefts.
Der Leitstellenverbund Ostthüringen hat sich in den letzten Jahren fest etabliert und das Landesprojekt zur Leitstellenstruktur intensiv unterstützt. Die beiden Regionalleitstellen koordinieren derzeit den bodengebundenen Rettungsdienst sowie Brand- und Hilfeleistungseinsätze für rund 700’000 Bürgerinnen und Bürger in den fünf Ostthüringer Landkreisen sowie in den Städten Jena und Gera. Die interkommunale Zusammenarbeit mit regelmäßigen Arbeitstreffen ist ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsarchitektur Ostthüringens.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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