AUFFÄLLIGKEITEN BEI DEEPSEEK UND NVIDIA

Ein KI-Programm aus China soll mit einer deutlich geringeren Rechenleistung auskommen und wesentlich kostengünstiger sein als die Marktführer aus den USA. Nachdem US-Präsident Donald Trump neues Projekt namens „Stargate” mit Investitionen von bis zu 500 Milliarden US-Dollar über die nächsten vier Jahre angekündigt hatte, um die Weiterentwicklung KI in den USA voranzutreiben, stellten die Chinesen ihre KI-Chatbot Deepseek-R1 vor. Viele Anleger verkauften daraufhin ihre Anteile an US-Technologieunternehmen, was zu deutlichen Kursrückgängen führte. Besonders betroffen waren Nvidia, Broadcom, AMD und Microsoft. Es ging die Furcht um, dass die kostengünstigere KI-Entwicklung die Geschäftsmodelle und Investitionspläne etablierter US-Unternehmen gefährdet.

Nach Angaben von Deepseek wurden nur etwa 5,6 Millionen US-Dollar für das Training des KI-Modells Deepseek-R1 ausgegeben. Doch nun kommen Zweifel auf. Warum will China bis 2025 die verhältnismäßig hohe Summe 180 Milliarden US-Dollar in den Aufbau seines KI-Ökosystems ausgeben, wenn die neue Technik so preiswert ist? Deepseek ist eine Tochtergesellschaft des Hedgefonds „High-Flyer Capital Management”, der eigenen Angaben zufolge „einen großen Teil der Gewinne in KI investiert” hat. Möglicherweise sind diese Investitionsbeträge in der genannten Summe nicht enthalten.

Das Weiße Haus und das FBI untersuchen indessen, ob Deepseek hochentwickelte Nvidia-Chips über Zwischenhändler in Singapur erworben hat, um bestehende US-Exportverbote zu umgehen. Die Firma Nvidia wird verdächtigt, diese Chips über Singapur nach China geliefert zu haben. Bei Nvidia zeigen die Geschäftsergebnisse des II. Quartals 2024 einen auffälligen Anstieg der Verkäufe nach Singapur um 535,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Steigerung begannen in zeitlicher Nähe der Gründung von Deepseek im Juli 2023. Das einzige Kriterium für einen Verkauf nach Singapur ist es, eine Rechnungsadresse in dem Stadtstaat zu besitzen. Aufgrund der verhältnismäßig wenigen Datenzentren in Singapur, insgesamt 99 Stück, gehen die Ermittler davon aus, dass die gelieferten Chips nicht dort zum Einsatz kommen. Gleichzeitig zeigen Zolldaten aus China einen beachtlichen Anstieg der aus Singapur in die Volksrepublik importierten Chips.

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