Auf Grundlage einer deutschlandweiten Befragung von über 2100 Unternehmen erfasst die Studie die gegenwärtige Situation des Einzelhandels. Im Mittelpunkt stehen die Themen IT-Sicherheit, Nachhaltigkeit, Bürokratie und Unternehmensnachfolge. Das Forschungsinstitut ibi research an der Universität Regensburg hat hierfür mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer zusammengearbeitet.
Der Handel setzt immer stärker auf Multikanal-Vertrieb. Die Hälfte der deutschen Einzelhändler nutzt mittlerweile sowohl stationäre als auch Online-Vertriebskanäle. Das ist eine Steigerung um 35 % innerhalb von vier Jahren. Das stationäre Ladengeschäft bleibt dabei jedoch weiterhin der wichtigste Vertriebskanal.
Der Anteil der Händler in Thüringen, die sowohl stationär als auch online verkaufen, ist auf 49 % gestiegen. Das ist das gleiche Niveau wie im Bundesdurchschnitt. 54 % der befragten Unternehmen mit stationärem Ladengeschäft in Thüringen berichten von Ladendiebstählen in den letzten zwölf Monaten. Zudem gibt ein Viertel an, dass die Ladendiebstähle im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 gestiegen sind. Im Vergleich zu 2023 stiegen die Zahlen um 28 %. Konkurrenzdruck durch globale Marktplätze wie Amazon und Drittstaatenhändler wird von 70 % der Unternehmen als sehr negativ wahrgenommen. Thüringer Händler fühlen sich stärker durch die Bürokratie gebremst. Besonders belastend sind Anforderungen wie die GoBD und die Arbeitszeit- und Mindestlohndokumentation. Hohe Energiekosten und sinkende Passantenfrequenz stellen zentrale Herausforderungen dar. 64 % der Händler leiden unter steigenden Energiekosten, 49 % unter einer sinkenden Passantenfrequenz. Das Thema Nachhaltigkeit wird in Thüringen stärker gewichtet als im bundesweiten Durchschnitt. 70 % der Händler verbinden Nachhaltigkeit mit erheblichem Bürokratieaufwand sowie höheren Preisen und damit weniger Akzeptanz bei den Kunden. Für über ein Drittel der inhabergeführten Unternehmen in Thüringen steht innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Nachfolge an. Deutschlandweit ist der Anteil mit 47 % noch deutlich höher.
QUELLE: IHK
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