Durch die Stimulation leicht erregbarer ÖRR-Journalisten kann bei den noch unentschlossenen Wählern Entsetzen hervorgerufen werden.
Im Gespräch mit Elon Musk hat die AFD-Vorsitzende Alice Weidel unter anderem den totalitären Schreckensherrscher Adolf Hitler thematisiert und ihn als Kommunisten bezeichnet. Daraufhin ging eine Welle der Entrüstung durch die Leitmedien. Man ging davon aus, dass sich dies negativ auf die Umfragewerte auswirken würde. Doch die neuesten Zahlen deuten auf den gegenteiligen Effekt hin. Die AFD konnte deutlich zulegen.
Somit liegt die Vermutung nahe, dass Weidel sehr berechnend vorging. Denn schon früher äußerte sie, Sender wie ARD und ZDF trügen maßgeblich zum Erfolg der AFD bei. Hauptzielgruppe des gesamten Gespräches und auch der Ankündigungsoffensive wären demnach also nicht auf direktem Wege die gemeinen Nutzer der Plattform „X”, sondern die leicht in Rage zu versetzenden Journalisten der großen Zeitungen und Funkhäuser.
Denn es sind deren Worte, die massenweise geteilt werden und augenscheinlich neutrale Fernsehleute voreingenommen, hysterisch, und manchmal sogar aggressiv erscheinen lassen. Ähnliche Reaktionen gab es auch nach dem Musk-Weidel-Gespräch.
„Shut up, Elon Musk! We don’t want your fascism in Europe!”
Dies sorgt für Entsetzen vor allem bei den noch unentschlossenen Wählern. Ein unkorrekt verwendeter Begriff oder eine andere als die übliche Einordnung hat Beschimpfungen zur Folge, wie man sie nur aus schwierigen Milieus kennt.
Dabei ist die Kontroverse um die Einordnung des Nationalsozialismus in das Rechts-Links-Spektrum nicht neu. Das Wort „Sozialismus” kommt in dem Begriff unbestritten vor. Sogar Joseph Goebbels soll die Nationalsozialisten in der Gauzeitung „Der Angriff” der „deutschen Linken” zugeordnet, und sich abwertend über den „rechtsstehenden nationalen Besitzbürgerblock” geäußert haben.
In politisch rechten Kreisen wird auch die NSDAP gern mit Enteignungen und dem Kollektivismus in Verbindung gebracht, um sie besser dem linken Spektrum zuweisen zu können. Hitler wird zwar nicht als Kommunist angesehen, durchaus aber als Sozialist bezeichnet.
Weidel meinte, dass es mit der AFD auch reiche Menschen geben darf. Eine Deckelung von Vermögen lehnt sie ab und spricht sich für eine andere Wirtschaftspolitik aus. Das könnte auch erklären, weshalb Musk, der ja schließlich auch in Deutschland ein Werk unterhält, die AFD empfielt, und warum Hitler ins Gespräch gebracht wurde.
Systeme, die Deckelungen und Umverteilung anstreben, können möglicherweise in ganz unterschiedlicher Gestalt erscheinen. Den Reichen wird etwas weggenommen, um es der Allgemeinheit zukommen zu lassen, ist in etwa das Grundprinzip. Möglicherweise findet dieser Gedanke immer dann Anklang, wenn eine besonders große Ungleichheit in der Vermögensverteilung erreicht ist, nachdem sich die jeweils Stärkeren einer Gesellschaft über mehrere Generationen hinweg ohne einhegende Regeln ausleben konnten.
Das Problem, welches sich hier zeigt, ist die Schwierigkeit, über derartige Rhythmen im Geldfluss und der Vermögensumverteilung zu sprechen. Es wird darüber gestritten, wofür welche Begrifflichkeiten verwendet werden dürfen, und welche Gegenüberstellungen tabu sind. Am Ende bringt das aber niemanden weiter, denn der nächste Zyklus kommt bestimmt — ganz gleich, wie Parteien und Medien den Vorgang nennen mögen. In der gegenwärtigen Lage sieht es nach einem unmittelbar bevorstehenden harten Kampf zwischen den Vertretern beider Denkrichtungen aus. Nach der nächsten Wahl ist also mit Reaktionen zu rechnen, die in der heutigen Zeit nicht mehr für möglich gehalten wurden, und die bisherigen übertreffen.
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