Die verheerenden Brände in Los Angeles und Umgebung werden in der deutschen Berichterstattung größtenteils auf die Erderwärmung zurückgeführt. Brandstiftung spielt hingegen kaum eine Rolle, obwohl die drei großen Feuer fast gleichzeitig aufkamen. Auch das Wetter lässt vermuten, dass es sich nicht um hitzebedingte Selbstentzündungen handelt. Denn die Tageshöchsttemperaturen lagen im Zeitraum vom 1. bis 10. Januar 2025 zwischen 18 °C und 21 °C. Die Niederschlagsmenge in Los Angeles war im Jahr 2024 sogar größer als in den Vorjahren. Im Dezember 2024 gingen pro Quadratmeter immerhin noch insgesamt 55 Liter Wasser hernieder, an insgesamt vier Regentagen. Das entspricht den Durchschnittswerten.
State Farm, eine der größten Versicherungsgesellschaften Kaliforniens, hatte im Sommer 2024 hunderte Policen gekündigt, mit der Begründung einer zunehmenden Waldbrandgefahr. Als die Brände am 7. Januar 2025 ausbrachen, waren viele Wasserspeicher nicht gefüllt, um Wartungsarbeiten durchführen zu können, so die offizielle Begründung. Das Wasser des Sacramento River floss nicht in das California Aqueduct, sondern auf Anordnung des Gouverneurs in die Bucht von San Francisco. Die Koordinierung der Wartungsarbeiten gilt als problematisch. Die Region wird zwar ab und an von Waldbränden heimgesucht, doch Großbrände im Januar sind untypisch.
Durch die Umstände und die Parallelen mit den Wald- und Buschbränden auf Hawaii im August 2023 kommen Spekulationen auf, wonach eine Absicht vorliegt. Denn die Gewinnung von Bauland spielt eine bedeutende Rolle bei größeren Feuern, insbesondere bei Waldbränden. Dieser Beweggrund wird in mehreren Quellen als ein wichtiger Faktor für vorsätzliche Brandstiftung genannt. Eine Studie des WWF zeigte, dass vor etwa zehn Jahren in Griechenland und Italien diese Motive zu den Hauptgründen für vorsätzliche Brandstiftung gehörten. Einige Menschen halten das auch im Falle Los Angeles für möglich. Denn es soll dort eine C-40-Modellstadt geschaffen werden. Gleiches ist auch für Ann Arbor in Michigan und Cleveland geplant. Bereits im Jahr 2020 waren in Los Angeles Werbeplakate mit der Aufschrift „Smart City 2028“ bzw. „Smart LA 2028“ aufgestellt.
Offenbar glaubt auch der Schauspieler Mel Gibson daran. Man könnte meinen, es sei Absicht, sagte er dem Sender „Fox News“ und führte aus, sein Sohn engagiere sich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Diese habe einen Brandstifter gefasst, bevor er ein weiteres Feuer legen konnte. Der Mann sei mit Equipment zum Legen von Bränden ausgerüstet gewesen, so Gibson im Gespräch mit der Moderatorin Laura Ingraham. Allerdings wird der Schauspieler mittlerweile den Verschwörungstheoretikern zugerechnet. In Umlauf ist derzeit ein Video von Wanderern, das einen der Brände am Skull Rock beim Temescal Canyon kurz nach der Entstehung zeigen soll.
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