Im Rahmen einer Recherche hatten die NDR-Journalisten John Goetz und Armin Ghassim die Integrität des Recherchenetzwerks zu organisierter Kriminalität und Korruption (Abkürztung OCCRP für Organized Crime and Corruption Reporting Project) angezweifelt.
Eine von ihnen gefertigte Dokumentation sollte aufdecken, dass US-Behörden der wichtigste Geldgeber des 2007 gegründeten Recherchenetzwerks sind. Mehr als die Hälfte seines Budgets stammt den Journalisten zufolge aus Zuwendungen des US-Außenministeriums. Gesendet wurde der Beitrag allerdings nicht, was Fragen aufwirft.
Das französische Journal „Mediapart” hat einen Artikel über die Abhängigkeiten veröffentlicht. Leitende Redaktionsmitglieder von OCCRP seien unter Druck gesetzt worden. Die Organisation habe der Öffentlichkeit das Ausmaß ihrer Verbindungen zur US-Regierung vorenthalten. Zudem heißt es, Washington habe ein Vetorecht gegen leitende OCCRP-Mitarbeiter. Der vorgeblich unabhängige Journalismus wird somit infrage gestellt. In Deutschland nutzten „Der Spiegel”, „Die Zeit” und die „Süddeutsche Zeitung” das von OCCRP bereitgestellte Rechercheportal.
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