Am Freitag, den 13. Dezember 2024, hat die untere Naturschutzbehörde Gera (UNB) gemeinsam mit dem Gewässerunterhaltungsverband Weiße Elster/Saarbach (GUV) am Zufluss zum Bieblacher Bach drei Schwarzpappeln (Populus nigra) gepflanzt. Dabei handelt es sich um heimisches Pflanzgut, dass als Stecklingspflanze von artreinen genetisch identifizierten Thüringer Schwarzpappeln in der Forstbaumschule Breitenworbis gezogen wurde. Die Stecklinge wurden von der UNB weiter verschult und haben nach drei Jahren Wachstum eine Höhe von anderthalb bis zwei Metern erreicht. In dieser Zeit war eine aufwendige Pflege, u. a. Wässern und Freimähen der Bäumchen, erforderlich, die nur mit Unterstützung der Otegau GmbH Gera möglich war.
Der Standort wurde gemeinsam aufgrund seines typischen Auencharakters ausgewählt. Die Bäumchen sind mit einem Dreibock fixiert und einem Drahtgeflecht vor Wildverbiss geschützt. Neben dem Unterhalt der Fließgewässer zweiter Ordnung gehört auch das Anpflanzen von standortgerechten Bäumen am Gewässer zu den Aufgaben des GUV.
Als Baumart der Weichholzauen haben Schwarzpappeln in den vergangenen einhundert Jahren ihren natürlichen Lebensraum weitestgehend verloren und sind deshalb in Thüringen vom Aussterben bedroht. Im Gegensatz zu den allseits bekannten Hybridpappeln aus DDR-Zeiten sind Schwarzpappeln viel langlebiger und weniger durch Windbruch gefährdet. Sie eignen sich besonders zur Uferbefestigung, sind schnellwüchsig und können sich bei günstigen Standortbedingungen zu mächtigen Baumriesen entwickeln.
Aufgrund ihres hohen Licht-, Wasser- und Nährstoffbedarfs gehört die Schwarzpappel zu den konkurrenzschwachen Bäumen, die fast nur in natürlichen Weichholz-Auewäldern direkt am Flussufer eine Chance haben. Daher ist es auch nicht ganz einfach, in Gera geeignete Standorte für diese Baumart zu finden.
Schwarzpappeln haben auch deshalb eine große ökologische Bedeutung, weil sie Lebensraum für unzählige weitere Arten sind. Dazu gehören u. a. viele Insekten und Pilze. Und nicht zuletzt soll die Schwarzpappel mehr Kohlendioxid aus der Luft binden, als jede andere Baumart, und damit einen erwähnenswerten Beitrag beim Klimaschutz leisten.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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