GEHEIMDIENSTLICHE AKTIVITÄTEN IN SYRIEN

Laut russischer Nachrichtenagenturen ist der gestürzte syrische Präsident Baschar al-Assad mit seiner Familie in Moskau angekommen. Das Gerücht um einen Flugzeugabsturz hat sich somit nicht bestätigt.

Bei den sogenannten Rebellen handelt es sich um etwa zwanzig Gruppierungen, die vereint unter dem Namen „Taḥrīr aš-Šām” kämpfen. Darunter sind islamistische Milizen und kleinere aufständische Gruppen.

Nach Darstellung des russischen Außenministeriums ist der „Rückzug” von Baschar al-Assad das Ergebnis von Verhandlungen unterschiedlicher Mächte in Syrien. Russland habe an den Gesprächen nicht teilgenommen. Außenminister Lawrow hatte Syrien am Samstag als Subjekt internationaler geopolitischer Spiele bezeichnet. Er sieht westliche Machtinteressen als Ursache für die Ereignisse in dem Land.

Ein Mitglied des iranischen Parlamentes und der dortigen Kommission für Sicherheit und Außenpolitik äußerte in den sozialen Netzwerken, Assad sei nicht von einer genuinen syrischen Opposition zu Fall gebracht worden, sondern von einer multinationalen Armee unter Einfluss der Geheimdienste aus den USA, Großbritanniens und der Türkei. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 12. September 2017 über ein 2013 vom damaligen US-Präsidenten genehmigtes Programm des CIA namens „Timber Sycamore”, über das die Freie Syrische Armee und andere vorab als politisch unbedenklich eingestufte Gruppen für den Kampf gegen Baschar al-Assad trainiert und mit Waffen versorgt wurden. Derzeit besetzt das US-Militär Gebiete im ölreichen Osten des Landes. Dort halten sich auch die Kurden auf und fordern ihre Autonomie und Selbstverwaltung. Die USA geben an, die Kurden verteidigen zu wollen.

Der Umsturz in Syrien führt zu Machtverschiebungen in der Region. Syriens Lage hat eine wichtige geostrategische Bedeutung. Die antiisraelische Achse ist durchbrochen; der Iran verliert einen wichtigen Verbündeten. Auch für Russland ist der Umsturz eine schwere außenpolitische Niederlage. Die russische Regierung unterhielt in Syrien einen Hafen und einen Flughafen als militärische Stützpunkte. Nach einer kurzen Orientierungsphase dürften die einzelnen bewaffneten Gruppen um die Vorherrschaft in Syrien ringen.

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