GRÜNE: BEIM KLIMASCHUTZ GEHT ES NICHT UMS KLIMA

Die Erzählung wird allmählich so verändert, dass sie schwerwiegende transformative Eingriffe in die Natur notwendig erscheinen lässt.

So manche Naturfreunde sind enttäuscht von der neuen Auslegung des Begriffs „Klimaschutz“. Bisher standen für sie Wälder, Wiesen und Tiere im Vordergrund. Nun scheinen sich die Prioritäten zu ändern. Das Problem: Bisher wurde die Geschichte von der größten Bedrohung aller Zeiten so erzählt, als stünde bald der gesamte Planet in Flammen. Greta Thunberg sprach von einer brennenden Welt und mobilisierte unzählige Jugendliche, die glaubten, die Erde entwickele sich gerade in einen Wüstenplanet. Ihre Sorge galt dabei den vielen Pflanzen und Tieren. Besonders hervorgehoben wurden in der Erzählung vom Klimawandel jahrelang die Eisbären.

Nun erfahren die Naturliebhaber, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Robert Habeck stellte am 17. November 2024 bei der 50. Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis ’90/Die Grünen klar, dass es um Menschenschutz geht. Es sei falsch verstanden, wenn man von Klimaschutz rede, sagte er in seiner Rede (35:50).

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Habeck führte aus, dem Klima sei es letztlich egal, wie warm es ist. Ob zwei, vier oder sechs Grad wärmer — es sei dann einfach ein wärmeres oder heißeres Klima. Es gehe nicht um das Klima, wenn man das Klima schütze, sondern um die Menschen, deren Würde, Freiheit, Leben, Unversehrtheit und Sicherheit. So könne man es nachlesen in den Urteilen des Verfassungsgerichts und den Studien der verschiedenen Institutionen. Das Potsdam-Institut für Klimaforschung habe ausgerechnet, dass jetzt schon die globale Erderwärmung zu einem Verlust an Wohlstand im globalen Raum von 20 % führen werde. Die Nato-Sicherheitsstrategie definiere die globale Erderwärmung als einen der Haupttreiber von Kriegen, Konflikten und Sicherheitsrisiken in der Zukunft. Das Weltwirtschaftsforum in Davos habe ausgerechnet und beschrieben, dass Millionen von Menschen ihr Leben verlieren werden, wenn man die globale Erderwärmung nicht einigermaßen eindämme. Die Debatte um den richtigen Umgang mit der Erderwärmung und das Beharren darauf, dass weniger fossile Energien besser für die Menschen seien, sei eine Debatte um die Freiheit in der Gegenwart und die Zukunft für die Menschen.

Auch Lisa Badum von Bündnis ’90/Die Grünen sprach von einer Bedrohung der Menschheit. Im Deutschlandfunk sagte sie am 25. November 2024, es gehe nicht darum, dass der Planet bedroht ist (12:20), sondern um die Existenz der Menschheit. — Die Klimaschutzerzählung beginnt sich also langsam zu verändern. Geht es am Ende vielleicht sogar um die Anpassung des Wetters, CO₂-Entnahmen und die Veränderung der sphärischen Albedo des Planeten, weil mehrere Kippunkte bereits überschritten sind? Die neue Version der Geschichte könnte dann als Argument für schwerwiegende systemische Eingriffe in die Natur dienen. Massenhaft ausgelegte Solarmodule absorbieren mit ihren dunklen Oberflächen sowieso mehr Licht, weshalb ein Management des Klimas dann gerechtfertigt erschiene.

Die Transformation wäre somit ein Unterfangen, um die Erde langfristig den Bedürfnissen des Menschen anzupassen. Schon heute verändert sie zusehends die Landschaft. Immer mehr Flächen werden für die Erzeugung von Elektrizität in Anspruch genommen. Mit zunehmender Digitalisierung dürfte der Energiebedarf sogar noch deutlich ansteigen. Doch durch die Fokussierung auf das Klima und den CO₂-Gehalt wird der sich im Namen der Energiewende beschleunigende Flächenverbrauch kaum mehr als Problem angesehen.

Wenn die globale Erderwärmung als ein Haupttreiber von Kriegen, Konflikten und Sicherheitsrisiken in der Zukunft definiert wird, dann insbesondere aufgrund der sich verändernden Vegetationszonen. Die Wüsten und das Eis müssten dauerhaft dort bleiben, wo sie sich heute befinden. Das gelänge nach derzeitigem Kenntnisstand aber nur, wenn der CO₂-Gehalt dauerhaft auf dem heutigen Niveau festgesetzt wird. Statische Vegetationszonen hat es aber auch in der vom Menschen unbeeinflussten Natur nie gegeben.

Das Ziel, die Erderwärmung zu begrenzen, führt also zwangsläufig dazu, dass auch der natürliche Klimawandel mit unterbunden werden muss. Denn die natürlichen Schwankungen waren in der Vergangenheit sehr viel ausgeprägter als das, was der Mensch bislang zu verantworten hat. Das erzwingt dieser Denkweise folgend in letzter Konsequenz ein umfassendes Geoengineering, was mit der fortschreitenden technischen Entwicklung sogar in den Bereich des Machbaren rückt.

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