FASSUNGSLOSIGKEIT UNTER JOURNALISTEN HÄLT AN

Nach der Präsidentschaftswahl in den USA äußerten sich nicht wenige Journalisten entsetzt über den deutlichen Sieg Donald Trumps. Sie hatten mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet, das schließlich Kamala Harris gewinnt. Die Sendungen für die Präsentation der Zahlen wurden so vorbereitet, als würde man am Ende ein freudiges Ergebnis verkünden können. Besonders deutlich war die Fehleinschätzung im ZDF erkennbar. Versteinerte Gesichter und entgeisterte Musiker waren zu sehen.

Die Sender hatten sich auf Umfrageergebnisse aus den USA verlassen, die von den Nachrichtenagenturen AP und dem „National Election Pool“ stammten. Hierbei handelt es sich um ein Bündnis der großen TV-Nachrichtensender ABC News, CBS News, CNN und NBC News. Sie alle stehen der „Democratic Party“ nahe. Umfragen zugunsten Donald Trumps wurden als Propaganda abgetan.

Kritiker werfen den Journalisten der Leitmedien vor, Wunschdenken mit Fakten verwechselt zu haben. In Städten wie New York und an Universitäten hätten sich Blasen entwickelt, die sich immer weiter von der Realität entfernen und gleichzeitig überbewertet werden, weil die meisten Medien ebenfalls Teil dieser Gebilde sind. Die zunehmende Ideologisierung in gewissen Wohlstandskreisen führe schließlich dazu, dass die einfachen Menschen als Problem identifiziert werden, wenn sie der vermittelten Weltanschauung nicht folgen wollen oder können.

Viele Journalisten betrachten das Wahlergebnis in den USA als eine Folge von Manipulation, Populismus und Verschwörungstheorien. Leute, die nach einfachen Antworten suchten, kämen dadurch vom richtigen Weg ab, so die Überzeugung, welche besonders in deutschen Medienhäusern verbreitet ist. Teilweise werden Gegenmaßnahmen gefordert, unter anderem mit dem Wortlaut, die Demokratie müsse notfalls auch vor der Dummheit verteidigt werden. Das deutet auf eine weitere Abgrenzung und Polarisierung hin, die sich anschließend in den sozialen Medien widerspiegelt und dort zu stärkeren Einschränkungen führt. Die großen Sender und Zeitungen weisen den Vorwurf zurück, mit zu der Entwicklung beizutragen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*