DAS KLIMA-NARRATIV BRÖCKELT

Die gängige Erzählung erweckt den Eindruck, der CO₂-Gehalt sei vor der Verbrennung fossiler Rohstoffe generell niedriger gewesen. Mit dem „vorindustriellen Zeitalter” sind in Wirklichkeit nur wenige Jahre gemeint. Zudem wird der menschliche Anteil am CO₂-Ausstoß kommunikativ falsch vermittelt.

Wenn Klimawissenschaftler davon sprechen, dass der atmosphärische CO₂-Gehalt im „vorindustriellen Zeitalter” niedriger war als heute, glauben Laien in der Regel, dass damit ein langer Zeitraum vor dem Erscheinen der Menschheit gemeint ist, und der Wert heute einen Höchststand erreicht hat. Doch dem ist nicht so. Denn der Weltklimarat bezieht sich nur auf die wenigen Jahre von 1850 bis 1900. Sie dienen als Referenzzeitraum. Diesen kleinen Abschnitt des Holozäns mit seinem stabilen Wetter möchte man dauerhaft erhalten — aber weniger aus Sorge um die Natur, wie Klimawissenschaftler selbst sagen. Vielmehr geht es darum, die Bauwerke des Menschen zu schützen. Allein die erdgeschichtlichen Durchschnittswerte würden zu völlig anderen Gegebenheiten führen. In den meisten Zeitabschnitten war es deutlich wärmer als heute.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/forscher-rekonstruieren-klima-der-vergangenen-485-millionen-jahre-a-e43dfb47-ab8b-486d-9365-a2c7f22c4c8d

Der CO₂-Gehalt, die globalen Temperaturen und der Meeresspiegel unterliegen starken Schwankungen. Gegenwärtig befinden sie sich auf einem niedrigen Niveau, das innerhalb der vergangenen 500 Millionen Jahre aber nur selten erreicht wurde und immer nur kurzzeitig anhielt. Der jüngst gemessene CO₂-Gehalt von 422 ppm liegt 52 % über dem des „vorindustriellen Zeitalters”. Betrachtet man einen größeren Zeitabschnitt, was Klimalobbyisten ablehnen, zeigt sich ein ganz anderes Bild:

In den vergangenen 500 Millionen Jahren schwankte der Kohlenstoffdioxidgehalt in der Erdatmosphäre zwar stark, zeigte aber insgesamt eine abnehmende Tendenz.

Frühe Phase (vor 500 Millionen bis 400 Millionen Jahren)
In den ersten 100 Millionen Jahren dieses Zeitraums lag der CO₂-Gehalt sehr hoch, zwischen 4000 und 6000 ppm. Dies war deutlich höher als der heutige Wert von etwa 400 ppm.

Mittlere Phase (vor 400 Millionen bis 100 Millionen Jahren)
Anschließend folgte eine Phase mit niedrigeren CO₂-Werten, ähnlich wie heute, verbunden mit einer starken Vereisung. Danach stieg der CO₂-Gehalt wieder an und lag zwischen 250 Millionen und 100 Millionen Jahren vor heute erneut über 1000 ppm. Dies war die Zeit der Dinosaurier, mit Temperaturen, die etwa 8 °C wärmer waren als heute.

Spätere Phase (letzte 100 Millionen Jahre)
In den letzten 65 Millionen Jahren, dem Känozoikum, zeigte sich eine deutliche Abnahme der CO₂-Konzentration. Zu Beginn lag der Wert bei etwa 1000 ppm, mit einem Höchstwert von 1500 ppm vor etwa 50 Millionen Jahren. Ab etwa 35 Millionen Jahren vor heute begann eine tendenzielle Abnahme der CO₂-Konzentration. Schließlich sank der Wert auf etwa 300 ppm, was zur Vereisung der Antarktis und zum Beginn des gegenwärtigen Eiszeitalters führte.

Langfristige Tendenz
Über den gesamten Zeitraum von 500 Millionen Jahren lässt sich eine langfristige abnehmende Tendenz des CO₂-Gehalts in der Atmosphäre erkennen. Von anfänglich sehr hohen Werten von 4000 ppm bis 6000 ppm sank der Gehalt auf Werte um 300 ppm vor Beginn der industriellen Revolution. Diese Abnahme wird unter anderem mit geologischen Prozessen wie der Gebirgsbildung und verstärkter chemischer Verwitterung in Verbindung gebracht, die CO₂ aus der Atmosphäre entfernten.

Die gegenwärtig verwendeten Begriffe zeichnen ein falsches Bild und erwecken den Eindruck einer baldigen Apokalypse. Waldbrände werden dem Klimawandel zugeschrieben, obwohl sie in fast allen Fällen auf Brandstiftung oder den fahrlässigen Umgang mit Feuer zurückgehen. Hochwasser werden in das gleiche Narrativ eingebunden, ohne die eingeengten Flussläufe und versiegelten Flächen als wesentlichen Faktor anzuführen. In Valencia, wo es Ende Oktober 2024 zu einer Flutkatastrophe kam, spielte dies eine wesentliche Rolle. Die Regionalregierungen ließen das Überschwemmungsrisiko jahrzehntelang außer Acht. Es kam zu einer extensiven Bebauung und Versiegelung von Flächen — auch in gefährdeten Gebieten. Wenn es um den CO₂-Ausstoß geht, wird der Sachverhalt kommunikativ falsch vermittelt. Über Deutschland heißt es beispielsweise, es habe einen jährlichen Anteil von 2 % an den globalen Emissionen. Dabei müsste betont werden, dass sich dieser Wert nur auf den menschlichen Ausstoß bezieht, denn sonst glaubt der Laie, die 2 % beziehen sich auf die emittierte Gesamtmenge im System.

Der globale menschliche Ausstoß von insgesamt 40 Milliarden Tonnen CO₂ pro Jahr hat einen Anteil von nur 4,9 % an der emittierten Gesamtmenge. Anders als von Umweltverbänden dargestellt, müssen die natürlichen Prozesse um den Kohlenstoffkreislauf auch nicht weitgehend ausgeglichen sein. Dadurch ergeben sich die natürlichen Schwankungen. Die gegenwärtige Darstellung des Klimawandels zielt möglicherweise darauf ab, in baldiger Zukunft eine Umgestaltung und Regulierung der Erdatmosphäre nach menschlichen Bedürfnissen notwendig erscheinen zu lassen. Gegenwärtig werden mehrere Technologien erprobt.

Mittlerweile folgen deutlich weniger Menschen als noch vor fünf Jahren der gängigen Klimaerzählung. Sie wirkt aufdringlich, unaufrichtig, und es werden Menschen als Leugner dargestellt, allein wenn sie Zweifel äußern. Zunehmende wirtschaftlichen Nöte zwingen viele Bürger außerdem dazu, einen wesentlich kleineren Zeitraum in den Blick zu nehmen. Wenn der eigene Untergang näher liegt und größere Ängste auslöst als ein Unwetter, das in fünf Jahren vielleicht hereinbrechen könnte, finden jene Worte mehr Gehör, die sich unmittelbar darauf beziehen.

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