Geras Oberbürgermeister bereist weiter die Ortsteile der Stadt: Nach bereits drei besuchten Ortsteilen hat sich Kurt Dannenberg am Dienstag, den 22. Oktober 2024, ein weiteres Mal auf den Weg in den Norden gemacht und jetzt den Ortsteil Cretzschwitz/Söllmnitz besucht, zudem auch die Ortslagen Wernsdorf/Lauenhain gehören. Zentrales Thema der rund 660 Einwohner ist dabei das Ansiedlungsvorhaben einer Batterierecycling-Fabrik im Industriegebiet Cretzschwitz. Ortsteilbürgermeister Florian Rittirsch und Mitglieder des Ortsteilrats erklärten dem Oberbürgermeister vor Ort, was die Menschen bei diesem Projekt bewegt. Einen wichtigen Aspekt formuliert der Rathauschef:
„Es ist unverkennbar, dass viele Fragen für die Menschen hier vor Ort noch nicht ausreichend geklärt sind. Ich bin zuversichtlich, dass dies im Laufe des Genehmigungsverfahrens geschehen wird, denn als Oberbürgermeister ist es mir wichtig, dass die Sorgen der Bevölkerung nicht nur gehört, sondern auch ernst genommen werden.“
Falsche Erwartungen wolle er aber nicht wecken, denn es bleibe festzuhalten:
„Die Stadt Gera ist weder Verfahrensführer, noch treffen wir als Verwaltung die Entscheidung darüber, ob eine Genehmigung erteilt wird oder nicht. Ich vertraue in dieser Frage unseren Gesetzen sowie der Rechtsstaatlichkeit der Genehmigungsbehörde, die sicherstellen muss, dass Neuansiedlungen nicht zu Lasten von Mensch und Natur oder anderer Unternehmen geschieht.“
Es gelte nun den anstehenden Erörterungstermin abzuwarten, dort noch einmal die wichtigsten Argumente zu platzieren und dann die Entscheidung der Genehmigungsbehörde abzuwarten.
In Cretzschwitz wurde zudem der Zustand einer alten Dorfstraße thematisiert, die im Bereich der Häuser Cretzschwitz 20 bis 33 verläuft. Die unbefestigte Straße werde oft von den Bewohnern genutzt, um die Ortslage zu durchqueren. Sie wird allerdings bei Regenfällen häufig ausgespült und weist entsprechend viele Unebenheiten auf, die – auch angesichts mangelnder Beleuchtung – immer wieder zu Stürzen führen, erklärte der Ortsteilbürgermeister. Es gebe daher den vielfachen Wunsch, diese Straße zu befestigen und besser auszuleuchten. Die Verwaltung wird dafür zunächst ein Gutachten beauftragen, um zu klären, welche Maßnahmen auf dem rund 150 Meter langen Abschnitt nötig sind und welche Kosten dafür kalkuliert werden müssen. Die gewünschte Beleuchtung, die beispielsweise in Form einer Solar-Variante realisiert werden könnte, soll in diesem Zuge gleich mitgedacht werden. Die Straße könnte dann im nächsten Haushaltsplan mittelfristig als Investitionsmaßnahme aufgenommen werden. In Söllmnitz wurde ebenfalls eine unbefestigte Straße angesprochen. Hier wird zunächst die Verwaltung prüfen, welche Optionen bestehen, um eine Verbesserung herbeizuführen.
Eine weitere Station, die vom Rathauschef im Rahmen der Begehung in Augenschein genommen wurde, war die Bushaltestelle in Wernsdorf, die derzeit lediglich aus einem Schild am Straßenrand besteht. Um gerade auch bei schlechterem Wetter einen geschützten Unterstand zu haben, wünschen sich die Anwohner einen richtigen Fahrgastunterstand. Das Problem: Da unmittelbar neben der Fahrbahn Privatgrundstücke beginnen, gibt es keinen Platz, der dafür genutzt werden könnte. Ein möglicher Lösungsansatz kann sein, Gespräche mit der Energieversorgung Gera (EGG) aufzunehmen, die in der Nähe ein Transformatorenhaus unterhält. Auf dem umliegenden Gelände könnte möglicherweise ein Unterstand platziert werden, sofern dies baulich aufgrund unterirdischer Leitungen möglich ist. Eine weitere Idee könne es sein, mit den Eigentümern der umliegenden Grundstücke zu sprechen, ob diese bereit wären, ein paar Quadratmeter ihrer Flächen für den Bau eines Fahrgastunterstands bereitzustellen, erklärte Dannenberg.
Weitere Themen, die während der Tour durch den Ortsteil an den Oberbürgermeister herangetragen wurden, waren unter anderem die Pflege des durch Cretzschwitz verlaufenden Baches, der nur teilweise ausgebaute Fußweg zwischen Wernsdorf und Lauenhain oder auch die nicht eindeutige Beschilderung entlang der Bundesstraße 2.
Cretzschwitz/Söllmnitz gehört seit April 1994 zur Stadt Gera und zählt heute rund 660 Einwohner, die in Cretzschwitz, Söllmnitz, Lauenhain und Wernsdorf leben. Der dörflich geprägte Ortsteil umfasst eine Fläche von rund 950 Hektar und liegt im nördlichen Stadtgebiet, begrenzt durch die Bundesstraße 2 und den Landkreis Greiz. Die leicht bewegte Hochebene ist überwiegend durch landwirtschaftliche Nutzflächen und einen landschaftsgeschützten Bereich geprägt.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
Kommentar hinterlassen