Geras Oberbürgermeister Kurt Dannenberg setzt seine Tour durch die Ortsteile auch im Oktober fort und besuchte am Dienstag, den 15. Oktober 2024, Röpsen mit den Ortslagen Dorna und Negis. Gemeinsam mit Ortsteilbürgermeister Wolfgang Hartick, Mitgliedern des Ortsteilrates sowie Mitarbeitern der Verwaltung besichtigte der Rathauschef auf der rund zweistündigen Bereisung verschiedene Stationen in den drei Stadt-Dörfern, um sich selbst ein Bild von den derzeitigen Anliegen der Anwohner zu machen. Zentrales Thema war dabei der Zustand der Infrastruktur. Sowohl in Dorna, Röpsen als auch Negis gibt es zahlreiche Straßen, die dringend saniert werden müssten. Für den Oberbürgermeister ist das keine Überraschung:
„Wir haben in Gera sehr viele Straßen, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht – und das nicht nur im zentralen Stadtgebiet, sondern auch im ländlichen Raum. Es muss daher unsere Aufgabe sein, auch die Bedürfnisse der umliegenden Dörfer stärker im Blick zu behalten, wenn wir darüber entscheiden, wie wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.“
Man dürfe dabei aber nicht vergessen, dass der Investitionsstau bei Straßensanierungen um ein Vielfaches größer sei als das, was über den städtischen Haushalt finanzierbar sei. Dannenberg erklärt:
„Wir dürfen keine Wunder erwarten, aber wir können Stück für Stück vorankommen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingen wird, wenn wir gemeinsam an der Realisierung arbeiten und Synergieeffekte nutzen.“
Ein Beispiel dafür könnten die anstehenden Arbeiten des Zweckverbands Wasser/Abwasser in Röpsen sein: Wenn hier in wenigen Jahren neue Kanäle verlegt werden, sollten auch die Stadtverwaltung und andere Versorgungsträger prüfen, ob nötige Arbeiten wie z.B. die Straßensanierung in diesem Zuge gleich mit durchgeführt werden können.
Einen Schritt vorwärts geht es in Dorna noch dieses Jahr: In der Ortslage soll in den kommenden Wochen die Zufahrt zum historischen Dorfplatz befestigt und ein Kanalanschluss für einen neuen Straßeneinlauf installiert werden. Die Kosten von rund 17’000 Euro sollen über die erweitere Ortspauschale gedeckt werden. Die Absenkungen im Bereich der Brahmebrücke, bei der sich eine deutliche Kante auf der Fahrbahn und dem Gehweg gebildet hat, soll voraussichtlich im kommenden Jahr vom Amt für Tiefbau und Verkehr beseitigt werden. Die zuvor nicht mehr verkehrstüchtige Fußgängerbrücke über die Brahme in Röpsen wurde erst in diesem Sommer ebenfalls mit Mitteln der erweiterten Ortspauschale saniert.
Zentrales Thema in Negis war neben dem Zustand der Straßen die Anbindung der Ortslage an den öffentlichen Nahverkehr. Derzeit wird das Dorf unter der Woche nur einmal täglich von einer Buslinie angefahren. An den Wochenenden kann ein Rufbus bestellt werden. Für die Menschen im Ort sei das zu unflexibel, erklärten Anwohner. Eine Überlegung könne es sein, das Rufbussystem auf die ganze Woche auszuweiten, erklärte Oberbürgermeister Dannenberg. Dieser fahre nur, wenn auch Bedarf besteht, sodass unnötige Leerfahrten vermieden werden. Das sei auch im Interesse der Verkehrsunternehmen, die bei ihren Planungen wirtschaftlich handeln müssen.
In Dorna wurden Fragen zum Hochwasserschutz angesprochen. Die Flussläufe von Brahme und Negisbach sind von vielen Pflanzen bewachsen, sodass das Wasser bei starken Regenfällen nur langsam abfließen kann. Das führe dazu, dass der Pegel der Brahme immer wieder stark ansteige und der Bach mitunter über die Ufer trete, erklärte eine Anwohnerin. Oberbürgermeister Dannenberg sicherte eine entsprechende Überprüfung des Bachbetts beider Gewässer zu, aus der dann weitere Handlungsschritte abzuleiten sind. Gesprächsbedarf gab es auch bezüglich der geplanten Photovoltaikanlage: Mehrere Anwohner erläuterten ihre Bedenken und den Wunsch, dass Dorna – sollte die Anlage errichtet werden – auch davon profitiere. Direkt finanziell beteiligen könne man den Ortsteil wohl nicht, erklärte Dannenberg, man könne aber schauen, dass Dorna durch gezielte Projekte und Maßnahmen profitiert.
Weitere Themen, die während der zweistündigen Bereisung von Bürgerinnen und Bürgern an den Rathauschef herangetragen wurden, waren unter anderem der Wunsch nach einem Dialogdisplay in Dorna als Hinweis bei Geschwindigkeitsüberschreitungen, eine defekte Tür im Gemeindehaus sowie ein derzeit gesperrter Fußweg in Röpsen, der das Oberdorf und das Unterdorf verbindet.
Röpsen gehört seit April 1994 zur Stadt Gera und zählt heute rund 600 Einwohner, die in Röpsen, Dorna und Negis leben. Der Ortsteil liegt, eingebettet in der Flusslandschaft der Brahme, des Negisbaches und des Hainbaches, im Norden Geras und ist umgeben von in Wiesen und Feldern. Die Ortslagen weisen historische Siedlungskerne mit landwirtschaftlicher Prägung, viele alte Bauernhäuser und Gehöfte und einen alten Baumbestand auf.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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