Die Ostthüringer Wirtschaft steht unter Druck. Die anhaltend schwache Konjunkturentwicklung in Deutschland dämpft die Nachfrage bei vielen Unternehmen. Auch die Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Kosten bei Personal und Energie und der Bürokratielast trüben weiter die Stimmung in der hiesigen Wirtschaft. Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen im Herbst 2024, für die rund 1100 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen Ostthüringens befragt wurden.
Was die gegenwärtige Geschäftslage und die Erwartungen anbetrifft, stellt die IHK eine Verschlechterung im Vergleich zur Vorumfrage vom Frühjahr 2024 fest. Die Bewertung der Geschäftslage verschlechtere sich somit zum fünften mal in Folge. Nur noch 22 % der Betriebe (minus 4 %) melden gute Geschäfte. 46 % der Unternehmen (plus 2 %) bewerten ihre Lage mit befriedigend, während knapp jeder dritte Befragte ein negatives Urteil fällt. Zuvor waren es 30 %.
Die Erwartungen der Unternehmen lassen kaum Hoffnung auf eine Trendwende zu. Lediglich 12 % der Firmen (minus 5 %) geben eine positive Geschäftsprognose. 52 % (plus 3 %) rechnen mit keiner Veränderung, und weitere 36 % der Befragten (plus 2 %) gehen von einer ungünstigeren Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten aus. Zu viel Bürokratie, zu hohe Steuern und Abgaben – die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bleiben aus Sicht der Unternehmen das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung, gefolgt von den Kosten für Personal und Energie.
Die schwache Inlandsnachfrage, hohe Kosten und verhaltene Geschäftsperspektiven dämpfen vielerorts die Investitionsabsichten. Mittlerweile planen 56 % der Betriebe (plus 2 %), weniger oder keine Investitionen in den nächsten Monaten zu tätigen.
Positive Impulse für den Arbeitsmarkt sind kaum zu erwarten. Vielmehr rechnet jeder fünfte Betrieb (zuvor 19 %) mit einem Rückgang seiner Beschäftigtenzahl. Weitere 72 % der Befragten werden ihren Personalbestand halten. Neue Stellen wollen derzeit nur noch 8 % der Unternehmen in Ostthüringen (minus 1 %) schaffen.
Kriege, internationale Konflikte, geopolitische Risiken und nicht zuletzt die verhaltene Entwicklung der globalen Industriekonjunktur trüben die Aussichten auf das Auslandsgeschäft. Nur 10 % der Unternehmen (minus 2 %) rechnen mit einer Ausweitung ihrer Ausfuhren in den nächsten zwölf Monaten, während 19 % (minus 6 %) mit einem Rückgang ihrer Exporte rechnen und weitere 33 % der Befragten (plus 3 %) keine Auslandsumsätze erwarten.
QUELLE: IHK
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