ERSTE SCHRITTE ZUR NEUGESTALTUNG DES ZSCHOCHERN

Wie sieht die Zukunft des Zschochern aus? Als einer der zentralen Plätze in Geras Innenstadt wird das Areal zwischen Leipziger Straße und Bauvereinstraße immer weniger von den Menschen genutzt. Der Wunsch, dem Platz wieder neues Leben einzuhauchen, besteht schon lange. Nun soll er sich endlich erfüllen. Denn die Stadt Gera hat die ersten Schritte in die Wege geleitet, um die Neugestaltung des Zschochern zu beginnen — und das eher, als ursprünglich gedacht. Möglich macht dies das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ), in dessen Rahmen die Stadtverwaltung nun einen europaweiten Realisierungswettbewerb gestartet hat. Baudezernent Michael Sonntag erklärt:

„Der Zschochern ist ein zentrales Element in Geras Innenstadt, das dieser Rolle in seinem aktuellen Zustand aber nur noch bedingt nachkommen kann. Es ist daher unsere Aufgabe, dieses Areal wieder so aufzuwerten, dass die Menschen der Stadt ihn gern nutzen.“

Das ZIZ-Programm biete den nötigen Spielraum, um dieses Projekt beginnen zu können:

„Der europaweite Wettbewerb gibt uns die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinaus schauen zu können. Welche Ideen und Konzepte gibt es in anderen Ländern? Was kann davon auch bei uns funktionieren? Manchmal sind es vermeintlich kleine Elemente, die einen großen Effekt haben können. Dank des ZIZ-Programms haben wir nun die Chance, uns umfassend mit dem Areal auseinanderzusetzen und so die Grundlage für die dann nötigen Investitionen zu schaffen.“

Im Rahmen des Realisierungswettbewerbs soll die Frage beantwortet werden, wie der Platz künftig genutzt werden und dafür gestaltet werden soll. Bis Ende Januar haben die ausgewählten Wettbewerbsteilnehmer nun Zeit, ihre Vision des Zschochern zu Papier zu bringen. Damit die Planungsbüros dabei den gesamten Platz berücksichtigen können, hat der Stadtrat in seiner September-Sitzung beschlossen, die geplante Freihaltetrasse für eine Straßenbahnverbindung zwischen dem Zschochernplatz und den östlichen Gewerbegebieten, u. a. Beerweinschänke, aufzuheben. Die Umsetzung dieser in den 1990er Jahren vorangetrieben Idee wird heute als sehr unrealistisch eingestuft. Zudem würde die Trasse die Möglichkeiten für die Neugestaltung des Platzes stark begrenzen, denn dieser mehrere Meter breite Korridor für eine Straßenbahntrasse müsste in allen Plänen berücksichtigt und mitgedacht werden. Durch die Aufhebung ist es nun möglich, sich dem Zschochern vollumfänglich anzunehmen.

Ein Preisgericht aus vier Fachpreisrichtern mit Landschaftsarchitekten und Stadtplanern sowie drei Sachpreisrichter aus Gera wird anschließend alle eingegangenen Wettbewerbsbeiträge sichten und die Sieger küren, sodass der Wettbewerb nach aktueller Planung im kommenden Frühjahr abgeschlossen wird. Auch die Bevölkerung soll hierbei einbezogen werden: In einer öffentlichen Ausstellung sollen Interessierte die Möglichkeit haben, alle Wettbewerbsbeiträge einzusehen. Ort und Dauer werden rechtzeitig durch die Verwaltung bekannt gegeben.

Wie geht es nach dem Wettbewerb weiter?

Ziel des Wettbewerbs ist es, eine konkrete Vorstellung davon zu gewinnen, wie der Platz künftig aussehen und genutzt werden soll. Im nächsten Schritt sind eine Entwurfsplanung zu erarbeiten und der Fördermittelantrag für das Projekt zu stellen. Dies soll nach Möglichkeit noch im Jahr 2025 erfolgen, sofern die dafür nötigen finanziellen Mittel im städtischen Haushalt zur Verfügung stehen. Es folgen die Erstellung der Ausführungsplanung sowie die Ausschreibung der Bauleistungen, welche ab 2026 erfolgen könnten. Die bauliche Umsetzung könnte dann im Laufe des Folgejahres beginnen, sofern Fördermittel sowie entsprechende Eigenmittel der Stadt Gera gesichert werden. Grundsätzlich soll die Maßnahme in mehreren Bauabschnitten umgesetzt werden — beginnend mit dem Zschochernplatz, gefolgt von der Zschochernstraße.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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