Donald Trump war bereits von 2017 bis 2021 Präsident der USA und könnte auch die kommende Wahl gewinnen. Doch was hat er vor? Verbreitet war schon vor seiner ersten Amtszeit die Angst, er werde einen dritten Weltkrieg auslösen. Tatsächlich blieb es, vor allem im Vergleich zur gegenwärtigen Lage, relativ ruhig. Im Sender BR 24 schätzte der USA-Experte Julian Müller-Kaler von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik am 11. Juli 2024 einen dritten Weltkrieg unter Trump als unwahrscheinlicher ein, verglichen mit der Biden-Ära. Auch das Risiko für einen Krieg mit China ist seiner Ansicht nach unter Trump geringer als unter einen Präsidenten der Demokraten. Trump ist laut dem Experten in der Hinsicht kein Kriegspräsident.
Unterschiede gibt es auch, was die Zölle anbelangt. Während Trump einen allgemeinen hohen Zollsatz plant, sowohl für China als auch die Verbündeten der USA gleichermaßen, lehnt Kamala Harris dies ab, weil das viele Produkte in den USA verteuern und somit die Kaufkraft schwächen würde. Trump will im Gegensatz zu Harris die Körperschaftssteuer niedrig halten und weitere Unternehmenssteuern senken.
Die FED wird von Trump eines politischen Spieles verdächtigt, weil sie die Leitzinsen vor der US-Wahl gesenkt hatte. Kredite werden dadurch günstiger, was wiederum das Wirtschaftswachstum antreibt. Auch andere Kapitalmarktexperten vermuten, dass die allgemeinen Zinsen, ob durch eine Herabsetzung der Leitzinsen oder den massiven Ankauf von Staatsanleihen, manipulativ nach unten gedrückt werden. Die Kreditzinsen richten sich de facto nicht nach den Leitzinsen der FED, sondern nach den Kapitalmarktzinsen, die sich wiederum vor allem an der zehnjährigen Anleihenrendite orientieren, so der mitgegebene Hinweis.
Außerdem will Trump auf einen verhältnismäßig schwachen US-Dollar hinwirken. Die Folge wäre ein Handelsbilanzüberschuss, weil mehr Güter exportiert denn importiert werden können. Das generiert innerhalb der USA ein Wirtschaftswachstum. Es entstehen neue Arbeitsplätze. Doch importierte Waren würden sich verteuern, was die Kaufkraft verringert, und damit den Lebensstandard. Als störend dürfte er den Großexporteur Deutschland ansehen. Noch gelangen viele Waren von dort in die USA. Weil Deutschlands Geschäftsmodell zerstört ist, wird dies aber nicht mehr lange der Fall sein. Die Industrie wandert langsam ab, die Fachkräfte und das Wissen ebenso. Übrig bleibt ein hochverschuldetes Land ohne nennenswerte Rohstoffe, das mit seinen dann nur noch gering qualifizierten Menschen bestenfalls als Niedriglohnstandort für den expandierenden Osten interessant wäre.
Unter Donald Trump würde Russland wohl auch alle in der Ukraine besetzten Gebiete behalten dürfen. Angeblich hat er bereits mit Putin telefoniert und sich mit ihm auf eine demilitarisierte Zone geeinigt. Die Nato-Mitgliedschaft bliebe der Ukraine verwehrt. Auf diese Weise scheint er den Krieg beendet zu wollen. Möglicherweise werden die USA unter Trump sogar aus der Nato austreten. Entsprechende Andeutungen hat es in der Vergangenheit mehrmals gegeben. Seit langem sieht er die Nato-Mitgliedschaft als Belastung an und meint, die USA würden jährlich 150 Milliarden Dollar „aus dem Fenster werfen”, um reiche Länder zu beschützen. Von den anderen Verbündeten fordert er, mehr Geld für die eigene Verteidigung auszugeben. Allerdings würde sich ein vollständiger Nato-Austritt als schwierig erweisen. Der US-Kongress hat Gesetze verabschiedet, die einen einseitigen Austritt des Präsidenten ohne Zustimmung des Senats verhindern sollen. Zudem gibt es auch in Trumps eigener Partei eine starke Unterstützung für die Nato.
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