KRISE IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE WEITET SICH AUS

Die deutsche Automobilindustrie befindet sich am Beginn einer schweren Krise. Die Zahl der verkauften Autos sinkt, die Produktionskosten steigen, und die Konkurrenz auch China wird immer stärker. Besonders der Absatz von Elektrofahrzeugen geht zurück. Für den internationalen Markt sind sie zu teuer, und in Deutschland sinkt das Interesse, seitdem es keine Kaufprämie mehr gibt. Diese wurde nur bis Ende 2023 gezahlt.

Die Modelle der Zukunft werden zum Ladenhüter. Entsprechend sind die Werke von VW, BMW, Mercedes und andere nur noch zu zwei Drittel ausgelastet. Das wiederum hat Folgen wie Werksschließungen und Stellenabbau. Betroffen sind auch die Zulieferer. So hat das Unternehmen WKW am 20. September 2024 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Rund 3800 Beschäftigte sind bei WKW tätig.

Staatliche Vorgaben und Fördergelder zwingen die Hersteller jedoch weiterhin zur Produktion von Fahrzeugen, die seitens der Kunden kaum nachgefragt werden. Die nächste Stufe der Flottengrenzwerte wird die Krise voraussichtlich verschärfen. Sie legen einen Grenzwert für den CO₂-Ausstoß der produzierten Fahrzeugflotten fest. Wird der vorgegebene Grenzwert überschritten, muss die Produktion der absatzstärkeren Verbrennerfahrzeuge gedrosselt werden. Bei Missachtung drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Befürchtet wird eine Abwanderung ganzer Industriezweige aus der EU und eine langsame Demobilisierung im Inneren der Union. Das ausgegebene Hauptziel, die CO₂-Neutralität ab 2045, wäre dann allerdings zu großen Teilen die Folge einer Schrumpfung der Wirtschaft.

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, hält an den Transformationsplänen fest und sieht die Hersteller in der Verantwortung. Bei seinem Besuch im Emdener VW-Werk sagte er am Morgen des 20. September 2024, Volkswagen müsse den Großteil der Aufgaben selbst lösen. Die Politik werde aber prüfen, ob sie Marktsignale richtig setzte oder noch verstärken könne. Es gebe bereits vereinbarte Maßnahmen, um den derzeit stockenden Absatz von E-Autos wieder zu erhöhen. Habeck nannte Steuervorteile für elektrisch betriebene Dienstwagen und bessere Abschreibungsbedingungen für gewerblich genutzte E-Autos. Für den 23. September 2024 lädt der Bundesminister den Branchenverband VDA, die großen Autobauer und Zulieferer sowie die Gewerkschaft IG Metall zu einem sogenannten Autogipfel ein.

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