Einen Tag nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen kündigte der VW-Konzern noch größere Einsparungen an.
Der Konzern konzentrierte sich zuletzt auf die Elekromobilität, doch Elektrofahrzeuge der Marke VW werden in der EU kaum nachgefragt und sind auch für den Weltmarkt viel zu teuer. Gleichzeitig wurde dem Geschäft mit Verbrennerfahrzeugen weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Deren Absatz ist nun deutlich zurückgegangen.
VW befindet sich nun in einer Krise und hat sein Einsparprogramm deutlich ausgeweitet. Es wurden mehrere Tarifverträge gekündigt. Betroffen ist auch die Beschäftigungssicherung, welche im wichtigsten Tarifvertrag bei VW 1994 eingeführt wurde und seitdem fortgeschrieben wird. Sie gilt nur noch bis zum Jahresende, bzw. in der Nachgangsfrist bis Mitte 2025. Danach sind betriebsbedingte Kündigungen möglich. Auch die Regelungen zur Leiharbeit wurden am 10. September 2024 gekündigt. In Erwägung gezogen werden sogar Werksschließungen.
Der Automobilhersteller will die Kosten senken, um aus eigener Kraft in neue Technologien und Produkte investieren zu können. Die Bundesregierung verlangt unterdessen mehr Hilfe aus Brüssel. Lars Klingbeil, SPD, fordert eine Strategie für die Industrie, die die Wettbewerbsfähigkeit steigert. Unter anderem schlägt er die Förderung von E-Autos vor und wettbewerbsfähige Energiepreise. Der zuständige EU-Kommissar sieht wiederum die Hersteller selbst in der Pflicht. Diesen gelinge es nicht, die Kunden von der Elektromobilität zu überzeugen. Für einen erfolgreichen Umstieg sind seiner Meinung nach europaweit viel mehr öffentliche Ladestationen notwendig. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr verortet das Problem hingegen in der EU-Politik. Diese legten den Automobilherstellern unzählige Steine in den Weg, zum Beispiel die CO₂-Grenzwerte für Fahrzeuge. Seine Partei werde sich in Brüssel für die Abschaffung einsetzen.
Nach Ansicht des Verbandes der Automobilindustrie ist die Produktion von Autos in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig. Die Kosten für Energie, Arbeit und Bürokratie seien zu hoch. Außerdem gehe das Angebot am Bedarf vorbei. Es gäbe keine günstigen Kleinfahrzeuge mit Elektroantrieb und zu wenige Ladestationen.
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