IST ES MIT DER WELTOFFENHEIT BALD VORBEI?

In Thüringen hat die AFD bei den Landtagswahlen die meisten Stimmen erreicht. Bereits im Sommer 2023 wurde das Bündnis „Weltoffenes Thüringen” gegründet, aus Sorge vor einem Rechtsruck. Trotz Werbung und vieler Unterstützer konnte die AFD aber nicht eingebremst werden. Ist die Initiative mit ihrem Vorhaben gescheitert?

Die Plakate an den Straßen sorgen zumindest für Gesprächsstoff. Dabei zeigt sich, dass unter „Weltoffenheit” nicht jeder das gleiche versteht. So wünschen sich linke Gruppen etwa ein Land ganz ohne Grenzen. Jeder ist willkommen und darf bleiben. Andere verbinden Weltoffenheit damit, dass gut ausgebildete und qualifizierte Menschen ins Land kommen. Unternehmer hoffen auf Fachkräfte, Kultureinrichtungen auf talentierte Künstler, manche auch nur auf billige Arbeitskräfte, ohne das laut sagen zu wollen. Als Beispiele für weltoffene Staaten, an die sich Deutschland orientieren könnte, werden neben den häufig erwähnten USA mitunter auch Kanada, die Schweiz oder Israel genannt.

Doch für einen weiteren großen Teil der Menschen in Deutschland liegt im Begriff „weltoffen” inzwischen eine gewisse Unsicherheit, die heutzutage schnell in ein Bedrohungsempfinden umschlagen kann. Denn mit Doktoren, Fachkräften und Künstlern und integrationswilligen Zuwanderern haben sie in ihrem Lebensumfeld kaum zu tun. Die vielen Plakate animierten sie deshalb wohl eher zur Wahl der AFD, wie einzelne Befragungen vermuten lassen.

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