GROSSALARM IN SOLINGEN NACH ANSCHLAG

Beim „Festival der Vielfalt“ zur 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen kam es gegen 21.45 Uhr am 23. August 2024 zu einem schweren Messerangriff. Die Zeitung „Bild“ berichtet von einem „arabisch aussehenden“ Mann. Dieser soll mit einem Messer wahllos auf Menschen eingestochen haben. Tatort ist der Fronhof in der Innenstadt von Solingen. Dort ist eine Bühne aufgebaut. Das „Solinger Tageblatt“ schrieb unter Berufung auf zwei Quellen vor Ort zunächst von drei Toten, drei Schwerstverletzten, drei Schwerverletzten und einer weiteren verletzten Person. Nach Mitternacht war dann von drei Todesopfern und vier Schwerverletzten die Rede. Der mutmaßliche Täter ist auf der Flucht. Das Fest wurde um kurz nach 22 Uhr abgebrochen. In der Innenstadt von Solingen waren Sirenen zu hören. Die Polizei löste Großalarm aus und sprach zunächst von einer Amoklage. Später wurde der Fall als Anschlag eingestuft.


Ergänzung um 4.10 Uhr: Die Toten, zwei Männer und eine Frau, konnten noch nicht identifiziert werden. Die Polizei sucht weiterhin den Täter. Offenbar hat sie nur wenige Angaben zu diesem. Er soll gezielt auf den Hals der Opfer eingestochen haben, wie mehrere Zeitungen berichten.


Ergänzung um 15.05 Uhr: In den sozialen Netzwerken sind Videos von privaten Kanalbetreibern in Umlauf. Diese sollen Zeugenbefragungen zeigen. Eine weibliche Person beschreibt zwei Täter, die an ihr vorbeigelaufen seien. Einer habe einen lückenhaften Vollbart, der andere einen Oberlippenbart getragen. Beide seien schwarz gekleidet gewesen und hätten darüber gesprochen, Menschen abstechen und deren Kehle aufschlitzen zu wollen. Weil die auf dem Boden liegenden Leichen nicht vollständig abgedeckt waren, habe man Gliedmaßen sehen können. Bei der toten Frau sei ein Kehlschnitt erkennbar gewesen, als sich die Abdeckung durch den Wind nach oben hob. Diese Angaben sind jedoch nicht bestätigt. Nach derzeitigem Stand gibt es drei Tote. Acht Menschen wurden verletzt, fünf davon schwer. Die ersten Notrufe gingen um 21.37 Uhr ein. Eine 15-jährige Person wurde bislang im Rahmen der Fahndung festgenommen. Der Jugendliche soll von der geplanten Tat kurz vor dessen Ausführung erfahren und diese nicht zur Anzeige gebracht haben. Um 15 Uhr begann eine Pressekonferenz der Sicherheitsbehörden zum Anschlag in Solingen.


Ergänzung um 15.45 Uhr: Der Täter wurde noch nicht gefunden. Es gibt vier lebensgefährlich verletzte, zwei schwerverletzte und zwei leichtverletzte Personen neben den drei Toten. Bislang sind über dreißig Tatzeugen bekannt. Die Polizei hat noch keine Täterbeschreibung herausgegeben. Zu Gerüchten über Durchsuchungen in Moscheen will sie keine Stellung nehmen. Bestätigt wurde die Existenz eines Videos von der Tat, welches deren Ablauf zeigt und im Moment ausgewertet wird.


Ergänzung um 22.40 Uhr am 24. August 2024: Elite-Polizisten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) stürmten nach dem Terror-Anschlag in Solingen eine 300 Meter vom Tatort entfernte Flüchtlingsunterkunft um 20.18 Uhr, meldete die Zeitung „Bild“ um 22.22 Uhr. Über ihren Mitteilungsdienst „Al-Amaq“ teilte die Terrororganisation Islamischer Staat mit, der Angreifer sei ein Soldat des Islamischen Staates gewesen. Es handele sich um Rache für die Muslime in Palästina. Die Zeitung „Welt am Sonntag“ zitiert aus einem Bericht der Solinger Polizei: „Von einem bei der Tat verletzten Zeugen wurde angegeben, dass man den unbekannten Tatverdächtigen ,aus Solingen kenne’ und dieser auch Besucher einer örtlichen Moschee sei. Ein Zeuge berichtete, dass der Tatverdächtige bei seinen Tathandlungen ,Allahu Akbar’ gerufen habe.“ Veröffentlicht wurde der Artikel um 21.19 Uhr.


Ergänzung vom 25. August 2024, 4.05 Uhr: Der am Samstagabend um 20.18 Uhr in einem Solinger Asylheim festgenommene Mann ist nicht der Täter. Am späten Samstagabend ging in der Solinger Innenstadt ein Mann mit blutverschmierter Kleidung auf einen Streifenwagen zu und sagte gegenüber der Besatzung: „Ich bin der, den ihr sucht.“ Laut dem Magazin „Der Spiegel“ handelt es sich um einen 26-jährigen Syrer. Er kam Ende Dezember 2022 nach Deutschland, stellte einen Antrag auf Asyl und erhielt eingeschränkten subsidären Schutz. Über den zuerst festgenommenen 15-Jährigen ist bekannt, dass es sich um einen Kirgisen handelt, der mit seiner Familie in Solingen lebt. Die Polizei brach am Samstagmorgen die Wohnung der Familie auf, um ihn festzunehmen. Vor dem Anschlag hatten zwei Zeuginnen ein Gespräch gehört, an dem der 15-Jährige beteiligt war. Mit einem Unbekannten soll er über Handlungen gesprochen haben, die der Tat entsprechen. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Männer im Alter von 67 bzw. 56 Jahren und um eine 56-jährige Frau.


Ergänzung vom 25. August 2024, 11.33 Uhr: Bei dem mutmaßlichen Attentäter soll es sich laut der „Welt“ um einen Syrer namens Issa Al H. handeln. Er wohnte Anfang 2023 in Paderborn und sollte nach Bulgarien abgeschoben werden. Von dort war er in die Europäische Union eingereist. Sein Asylantrag wurde allerdings abgelehnt. Gemäß der Dublin-Regeln ist der zuerst betretene Staat für das Asylverfahren zuständig.

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