WIE KANN DAS ENDLAGER-PROBLEM GELÖST WERDEN?

In Deutschland lagern derzeit an 16 Standorten insgesamt mehr als 1000 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Müll aus Kernkraftwerken. Verteilt sind diese auf verschiedene Zwischenlager. Ein Endlager gibt es noch nicht. In den nächsten 50 Jahren ist auch nicht mit einem solchen zu rechnen, weil sich das Verfahren als sehr langwierig erweist. Die hierfür bereitgestellten Milliardenbeträge könnten dann nicht mehr ausreichen. Zudem laufen die Genehmigungen für viele Zwischenlager schon vorher aus.

Ein Gutachten des Öko-Instituts, welches das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung in Auftrag gegeben hatte, beschäftigt sich mit dem Verfahren und zeigt die zeitliche Verzögerung als Ergebnis auf. Auf Betreiben des Deutschlandfunks wurde es früher als geplant veröffentlicht.

Neue Verfahren, die eine weitere Nutzung des Restmülles ermöglichen könnten, sind indessen noch nicht hinreichend entwickelt. Der Müll aus Kernkraftwerken gibt weiterhin Energie in Form von Strahlung und Wärme ab, die durchaus in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Verschiedene Forschungsprojekte beschäftigen sind mit dem Problem. Die Transmutation langlebiger Radionuklide in kurzlebigere Isotope könnte so dazu beitragen, die Menge des hochradioaktiven Abfalls zu reduzieren. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung gibt allerdings zu bedenken:

Sollte das P&T-Verfahren eines Tages großtechnisch einsetzbar sein, müssten zwar weniger langlebige Atomkerne eingelagert werden. Die Menge an schwach- und mittelradioaktiven Abfällen würde sich allerdings erheblich erhöhen.

Im Grunde kann die Wärme der radioaktiven Abfälle auch direkt in elektrische Energie umgewandelt werden. Doch thermoelektrische Generatoren, sogenannte Peltier-Elemente, besitzen nur einen geringen Wirkungsgrad. Ihr Einsatz als Energiewandler in Radioisotopengeneratoren beschränkt sich auf wenige exklusive Anwendungen.

Ein weiteres Problem sind die Hinterlassenschaften in den Uran-Abbaugebieten. Das Uran muss aus dem Gestein herausgelöst werden, zum Beispiel mit Schwefelsäure oder Lauge, was sehr aufwendig und umweltschädlich ist. Zurück bleiben tote Landschaften mit radioaktivem Schlamm, der das Grundwasser kontaminiert, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Die Sanierung ehemaliger Abbaugebiete ist eine große finazielle Herausforderung.

Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz reicht das weltweite Uranvorkommen bei konstanter Urannutzung ohnehin nur noch für 70 Jahre. Das könnte die Forschung zur Nutzung radioaktiver Abfälle vorantreiben.

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