Das seit 2010 erscheinende Magazin „Compact” und die dazugehörigen, deutlich reichweitenstärkeren Videoangebote sind seit dem 16. Juli 2024 verboten. Das Bundesinnenministerium beruft sich auf Artikel 9 des Grundgesetzes und § 3 des Vereinsrechts. Am Morgen des 16. Juli 2024 begann der Einsatz der Polizei. Durchsucht wurden in Brandenburg, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zur „Compact-Magazin GmbH” und „Conspect Film GmbH” gehörende Liegenschaften sowie die Wohnungen von führenden Mitarbeitern und Anteilseignern, insbesondere auch die Wohnung des Herausgebers Jürgen Elsässer. In einem Video, das am 13. Juni 2023 bei Compact-TV erschienen war, hatte dieser geäußert, er wolle das Regime stürzen.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2024/07/verbot-compact.html
„Ich habe heute das rechtsextremistische Compact-Magazin verboten”, teilte Bundesinnenministerin Faeser am Morgen des 16. Juli 2024 mit. Es agiere auf unsägliche Weise gegen Juden, Muslime und gegen die Demokratie.
Im Jahre 2021 stufte das Bundesamt für Verfassungsschutz das Magazin „Compact” als rechtsextremistisch ein. Es hatte eine monatliche Auflage 40’000 Exemplaren. „Damit verschwindet das erfolgreichste und reichweitenstärkste Organ der Neuen Rechten”, schreibt die Tagesschau in einem Artikel. Der am 8. August 2022 erstellte Youtube-Kanal hatte 345’000 Abonnenten und insgesamt 187’570’385 Aufrufe. Er beinhaltete 2885 Videos.
Kritiker des Verbots vermuten einen Zusammenhang mit einem Video, das am 13. Juli 2024 erschienen war. Darin führte der Moskau-Korrespondent Hansjörg Müller, der eigenen Angaben zufolge selbst einen Teil des Jahres in Russland lebt, ein Interview mit der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Müller geht offenbar von einer großen Hungerkatastrophe aus, die Europa bald heimsuchen wird. Das Video hatte eine Länge von fast anderthalb Stunden. Bis zum 16. Juli 2024, 13.30 Uhr, gab es insgesamt 210’435 Aufrufe. Inzwischen sind die Kanäle von „Compact” nicht mehr erreichbar.
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