Das Museum für Naturkunde präsentiert bis zum 23. Februar 2025 die Kabinettausstellung „Hämatit – Mineral des Jahres 2024“ als Ergänzung zu seinen ständigen mineralogischen Ausstellungen. Zum Mineral des Jahres wurde der Hämatit durch die Mitglieder der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e. V. (VFMG), Deutschlands größtem und ältestem geowissenschaftlichen Sammlerverein mit Hauptsitz in Heidelberg, gekürt. Der Name des Hämatits wird aus dem altgriechischen αἷμα (haima) abgeleitet, was „Blut, Blutvergießen, Blutsverwandter“ bedeutet. Das Mineral ist relativ hart, farblich recht vielfältig und besteht aus Eisen und Sauerstoff. Die Verbindung dieser zwei chemischen Elemente ergibt beim Hämatit kaum vorstellbar abwechslungsreiche und faszinierend ästhetische Kristalle mit spiegelndem Glanz und Formen, die kein Künstler übertreffen kann.
Hämatit bildet sowohl tafelige, säulige, glimmerartige bis schuppige Kristallaggregate sowie Rosetten aus. Die spektakulärste Form der Letztgenannten sind die sogenannten „Eisenrosen” – jene berühmten blütenartigen Hämatit-Kristallgruppen aus den Alpen.
Hämatit kommt sowohl in sedimentären Lagerstätten wie auch als Gangmineral vor. Er ist für die Rotfärbung vieler Gesteine verantwortlich. Teilweise existieren riesige Lagerstätten. Wichtige Fundstellen befinden sich in der Ukraine, Brasilien oder – inzwischen stillgelegt – auf Elba und im Siegerland (NRW). Auch in vulkanischen Gesteinen tritt das Mineral auf, ist hier jedoch meist nur für Sammler interessant. Sogar auf dem Mars konnte Hämatit schon nachgewiesen werden. Das Mineral findet sehr weit verbreitete Anwendungsgebiete. So wurde Rötel, ein Pigment aus Ton, Kreide und Hämatit, bereits vor mehr als 150’000 Jahren in Südafrika genutzt. Aufgrund seines großen Eisengehaltes ist er neben Magnetit das wichtigste Eisenerz, also Grundlage für die weltweite Stahlproduktion. Andere Verwendungsbeispiele sind z. B. Poliermittel, Korrosionsschutz und Anwendungen im künstlerischen Bereich.
In der Kabinettausstellung werden etwa 80 eindrucksvolle Hämatite von klassischen Fundstellen der ganzen Erde gezeigt. Unter anderem sind Hämatite von Elba (Italien), Ouro Preto (Brasilien), Payún (Argentinien), Jinlong (China), Cumberland (Großbritannien), vom Kalahari-Manganerz-Feld (Republik Südafrika), von alpinen Fundstellen, aber auch aus Deutschland wie von Ronneburg (Thüringen) sowie Schlema und Eibenstock (Sachsen) vertreten.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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