DIE GRÜNDE FÜR DAS SCHLECHTE WAHLERGEBNIS DER SPD

Die SPD hat bei der letzten Wahl einen historisch schlechten Wert erreicht. Die Unzufriedenheit mit der Regierungskoalition ist aber nur ein Grund, weshalb sich immer mehr Menschen von der einstigen Volkspartei abwenden. Beobachtet wird nämlich auch, wie sie mit den sich häufenden Verlusten umgeht und welche Schlüsse sie zieht. Behält sie ihren bisherigen Kurs trotz allem bei, wird sich der Niedergang fortsetzen. Sogar der Auszug aus dem Thüringer Landesparlament wäre dann denkbar. Bis zur nächsten Bundestagswahl könnte sie dann zu einer kleinen Partei geschrumpft sein.

Die jüngsten Äußerungen von SPD-Chef Lars Klingbeil deuten darauf hin, dass es genau in diese Richtung gehen wird. In einer Gesprächsrunde bei NTV am 9. Juni 2024 sagte er:

„Ich glaube, dass das Ergebnis der Europawahl viele Menschen nochmal wachrüttelt, dass die Nazis bei dieser Wahl stärker geworden sind. Und ich glaube, da wachen viele auf und kämpfen für die Demokratie.”

Auf die einstigen Wähler der SPD wirkt das nicht so, als sei er an ihrer Rückkehr interessiert. Vielmehr haben sie den Eindruck, als wolle ein früherer Antifa-Aktivist seinen ideologischen Kampf auf politischer Ebene weiterführen, immer noch beherrscht von einem vereinfachten Freund-Feind-Verständnis. Warum sollten AFD-Wähler vor einem Ergebnis erschrecken, das sie mit ihrer Stimme herbeigeführt und genauso gewollt haben? Warum sollten sie für eine Demokratie kämpfen wollen, in der inhaltliche Diskussionen nur mit Leuten geführt werden, die in allen grundsätzlichen Fragen derselben Auffassung sind?

Klingbeil bedient sich der Nazi-Keule und merkt nicht, wie kontraproduktiv das inzwischen geworden ist. Das Wort verliert seine abschreckende Wirkung, je häufiger es zur Diffamierung des politischen Gegners verwendet wird. Auch mit den vielen Anti-Nazi-Aufklebern an den Parteibüros verprellt die SPD frühere Wähler. Dem einfachen Mittelschichtler, der nun AFD wählt, signalisieren sie: Komm‘ bloß nicht wieder zurück!

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