Nach der Reportage „Testfall Thüringen — Demokratie in Gefahr?”, die neulich im ZDF ausgestrahlt wurde, äußerten nicht nur viele einfache Zuschauer Kritik. Auch der Tagesspiegel findet Sendungen dieser Art problematisch, weil wichtige Fragen nicht beantwortet werden. Stattdessen übernehme das ZDF bekannte plakative Bilder und düstere Behauptungen, ohne weiter zu recherchieren. Es mangele an Differenzierung, an genauem Hinsehen, an Nachfragen und Zuhören.
Schließlich vermutet der Tagesspiegel, dass sich das ZDF möglicherweise gar nicht für die Antworten auf die selbstgestellten Fragen interessiert, sondern es viel mehr darauf abgesehen hat, zu diffamieren und Ängste zu schüren. Reporter, die extra losziehen, um herauszufinden, warum jemand die AFD wählt, würden mit solchen Beiträgen den allgemeinen Medienverdruss noch befeuern, wenn ein AFD-Wähler sich beim ZDF bereits für eine wertschätzende Berücksichtigung im Diskurs disqualifiziere. Werden die öffentlich-rechtlichen Sender bei der Vermittlung von Informationen zu politischen Themen und Problemen nicht besser, sägen sie am eigenen Ast und damit auch am Gefüge dieser Republik, meint der Tagesspiegel.
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