Ein Ballettklassiker, eine deutsche Erstaufführung und gute Nachrichten für Wagner-Fans: Die kommende Spielzeit am Theater Altenburg Gera wird spannend. Der Vorverkauf der Spielzeit 2024/2025 beginnt am 2. Mai.
Das einzige Fünfspartenhaus Thüringens hat seinen neuen Spielplan vorgestellt und verraten, auf welche Klassiker, Neuentdeckungen und außergewöhnliche Projekte sich das Publikum freuen kann. Die Spielzeit 2024/2025 wartet nicht nur mit zahlreichen Wiederaufnahmen sowie einem klangvollen Konzertangebot, sondern auch mit insgesamt 36 Premieren in Gera und Altenburg auf.
Neu im Musiktheater: Ein Klassiker und ein vertontes Opern-Lexikon
Der vielfach ausgezeichnete Maler, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Achim Freyer gilt als „Meister der Schauspiel-als-Maskenkunst in Deutschland“. Für das Theater Altenburg Gera setzt er sich erstmals mit dem „Fliegenden Holländer“ künstlerisch auseinander. Die 1843 uraufgeführte Oper wurde von dem deutschen Komponisten Richard Wagner selbst als sein erstes gültiges Werk gesehen, dass in den Bayreuther Kanon aufgenommen wurde. Das Aufeinanderprallen von Wagners Schauerromantik mit ihren dämonischen Naturgewalten und Achim Freyers naiv-explosiver Bildsprache verspricht ein besonderes Musiktheater-Erlebnis.
In der Musiktheater-Sparte steht außerdem eine Oper der besonderen Art auf dem Spielplan. In seiner 1988 uraufgeführten „Riemannoper“ vertont der amerikanische Komponist Tom Johnson, Jahrgang 1939, Artikel aus dem Riemann-Musiklexikon – ein Standardwerk, das lange Zeit als die „Bibel der Musikwissenschaft“ galt. Eine Oper, die quasi Musikwissenschaft beim Wort oder besser gesagt beim Ton nimmt. Der Zuschauer erfährt mit einem Augenzwinkern nicht nur, was die Merkmale verschiedener Typen von Arien sind, sondern auch, dass eine Baccarole im 6/8-Takt steht.
Neu im Schauspiel: Eine Neuproduktion und ein Angriff auf die Lachmuskeln
Die Altenburger Kultdisco „Teichhaus“ – besonders in den 90er Jahren traf man sich hier gerne und tanzte zu Eurodance, Techno und all den Musikrichtungen, die in dieser Zeit angesagt waren. Das Schauspielensemble, die Eleven des Thüringer Staatsballetts und der DJ Steffen Flash lassen die Musik und den Rausch der 90er Jahre in dieser Stückentwicklung von Schauspieldirektor Manuel Kressin wieder aufleben und starten zusammen mit dem Publikum eine Reise in eine andere Zeit.
Eine Attacke auf die Lachmuskeln verspricht zudem in der kommenden Spielzeit das Science-Fiction-Stück „Der Teufelsplan von Planet Pluto“. Es handelt sich dabei um eine deutsche Erstaufführung eines sehr erfolgreich am Off-Broadway gelaufenen Stücks von Buddy Thomas. Eine Komödie voller Komik, dick aufgetragenem Kitsch und der Garantie für einen Lachmuskelkater.
Neu im Konzert: Klanggenuss mit dem Philharmonischen Orchester Altenburg Gera
Die neue Konzertsaison legt einen Schwerpunkt auf Komponisten des deutschsprachigen Raums und spannt einen großen Bogen von der Wiener Klassik bis weit ins 20. Jahrhundert. Auch mehr als 150 Jahre nach der Entstehung von Richard Wagners wegweisenden Opern, kann man sich der hypnotischen Wirkung, der Leidenschaft und den überwältigenden Emotionen seiner Musik nicht entziehen, der perfekte Stoff also für eine „Wagnermania“. Das Philharmonische Orchester Altenburg Gera unter der musikalischen Leitung von GMD Ruben Gazarian wird in diesem Eröffnungsprogramm der Konzertreihe nicht nur den 1. Akt aus „Die Walküre“ zur Aufführung bringen, sondern es erklingen auch Ausschnitte aus „Tannhäuser“, „Parsifal“ und „Trisitan und Isolde“ als ein großer Wagner-Querschnitt.
Einer der Höhepunkte der Konzertreihe werden außerdem alle Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew an einem Abend mit dem klangvollen Titel „Tastengewitter“ sein. Für dieses ehrgeizige Konzept kommen zwei schwindelerregend virtuose und charismatische Pianistinnen – Polina Osetinskaya und Eva Gevorgyan – nach Ostthüringen.
Neu im Ballett: Ein Klassiker und ein Blick hinter die Kulissen
Mit dem Ballettklassiker „Dornrösschen“ feiert Vitalij Petrov in der Spielzeit 2024/2025 seinen Einstand als neuer Ballettdirektor des Thüringer Staatsballetts. In einer Fassung von Choreograf Marius Petipa (1818-1910) wird das Ensemble Spitzentanz vom Feinsten kredenzen.
Die Lebensgeschichte des Ausnahmekomponisten Sergei Rachmaninoff war sowohl von glorreichen Triumphen als auch schweren Niederlagen geprägt. Nach dem enormen Erfolg von „Anita Berber – Göttin der Nacht“ widmet sich der tschechische Choreograf Jiří Bubeníček gemeinsam mit dem Thüringer Staatsballett in dem Ballettstück „Zwischen den Welten – Geschichten über Rachmaninoff“ erneut einer großen Künstlerbiographie. Obwohl Rachmaninoff kein einziges Ballett selbst verfasst hat, eignen sich seine Klänge perfekt für eine tänzerische Spurensuche nach dem Wesen des Genies.
Neu im Puppentheater: Von einem außergewöhnlichen Haustier und über die wichtigen Dinge des Lebens
Puppentheater für Erwachsene gibt es in der nächsten Spielzeit mit „Oskar und die Dame in Rosa“ – ein Gegenwartsstoff über die wirklich wichtigen Fragen des Lebens. Mit „Kasper in Teufels Küche oder das Geheimnis der schlechten Laune“ von Marc Becker kehrt mit dem Kasper das Urgestein des Handpuppenspiels zurück auf die Puppenbühne. Frisch und munter muss er sich jedoch mit ganz heutigen Problemen herumschlagen.
Das jüngere Publikum erwartet mit „Boris, Babette und lauter Skelette“ eine Uraufführung. Es handelt sich dabei um ein Stück nach dem Kindercomic von Tanja Esch, der in diesem Jahr (2024) mit dem Jugendliteraturpreis als bestes Kinderbuch in Deutschland ausgezeichnet wurde. Mit Babette erleben wir ein außergewöhnliches Haustier, das man sofort ins Herz schließt, das sich aber jeglicher Zuordnung verweigert: Babette trägt gelbes Fell, frisst Erdnussflips, schaut Quizsendungen im Fernsehen, sie kann sprechen und liebt alles, was gruslig ist. Was Boris und seine Familie mit ihr erleben, erzählt das Puppentheater für Zuschauer ab acht Jahren.
Vom Klassenzimmer auf die Große Bühne – Schultheatertage in Gera
Schule mal ganz anders – ohne Klausuren, Stundenplan und lästigen Schulranzen. Vom 11. bis 13. Februar werden Schüler aus Ostthüringen im Rahmen der Schultheatertagen in Gera Szenen erarbeiten und in einer gemeinsamen Inszenierung zu sehen sein werden. Zudem werden Mitglieder des Schauspielensembles Workshops anbieten. Das Angebot ist ein Projekt des Theaters und wird gefördert von der Altenburger Kinderstiftung und der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Spiel und Theater in Thüringen e. V.
Ab sofort kann durch die Highlights der kommenden Saison auf der Webseite des Theaters Altenburg Gera gestöbert werden. Zudem liegt das druckfrische Spielzeitheft in allen Spielstätten aus. Der Vorverkauf der Spielzeit 2024/2025 beginnt am 2. Mai. Karten können online, telefonisch oder direkt an den Theaterkassen gebucht werden. Teil des Spielplans sind außerdem Gastspiele des Theaters Altenburg Gera u. a. beim Kunstfest Weimar, die Puppentheater-Inszenierung „Jedermann“ in Salzburg und Bautzen, Vorstellungen des Ballettstücks „Dornröschen“ im Theater Erfurt sowie das Philharmonische Konzert „Tastengewitter“ in Heilbronn.
In Altenburg und Gera bietet das Theater Gastspiele unterschiedlicher Kabarettisten und empfängt das Metropolitan Jazz Orchestra sowie weitere hochkarätige Ensembles. Das Theater bietet außerdem Last-Minute-Tickets für Studenten und Schüler an. Die ermäßigten Karten sind 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse erhältlich. Gegen Vorlage eines gültigen Studenten- bzw. Schüler-Ausweises sind die Karten erhältlich zum Preis von sechs Euro für laufende Vorstellungen sowie für neun Euro für Premieren. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
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