Die Städte Gera und Bad Köstritz wollen durch Zusammenarbeit Synergien zu nutzen und ein tragfähiges Modell entwickeln.
Da auch Frei- und Hallenbäder zunehmend mit dem Problem des Fachkräftemangels zu kämpfen haben, wollen die Städte Gera und Bad Köstritz künftig in dieser Frage zusammenarbeiten: Bei einem ersten Treffen tauschten sich Oberbürgermeister Julian Vonarb, Oliver Voigt, Bürgermeister von Bad Köstritz, und Bertram Koch, Geschäftsführer der Elstertal-Infraprojekt GmbH, die die städtischen Einrichtungen in Gera betreibt, über Möglichkeiten einer interkommunalen Kooperation aus. Das Geraer Stadtoberhaupt führte aus:
„Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Kommunen Schwierigkeiten haben, Personal für ihre Bäder zu finden. Doch gerade weil wir damit nicht allein sind, sollten wir auch über unseren eigenen Tellerrand hinausschauen und sehen, wo wir gemeinsam etwas erreichen können. Und genau das wollen wir jetzt tun.“
Die beiden Städte seien schon lange durch ihre Bäder verbunden: Seit Jahrzehnten kommen die Geraer nach Bad Köstritz und umgekehrt, um die jeweils anderen Badeanlagen zu nutzen. Diese Verbindung wolle man nun auch auf betrieblicher Ebene intensivieren. Oliver Voigt fügte hinzu:
„Als Kommune ist es unsere Aufgabe und unser Wunsch, den Menschen ein möglichst breites Angebot zu machen. Das trifft auf den Dienstleistungssektor genauso zu wie auf den Freizeitbereich. Die Voraussetzungen dafür haben sich in den vergangenen Jahren aber stark verändert – und werden es auch weiter tun. Wir spüren den Ausbildungs- und Fachkräftemangel immer mehr. Es ist daher ein wichtiger Schritt für die Zukunft, wenn wir uns interkommunal die Hand reichen, um diese Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“
Ein Baustein hierfür soll ein gemeinsames Ausbildungsprogramm sein, um neue Fachangestellte für den Bäderbetrieb zu gewinnen. Dazu erklärt Bertram Koch:
„Im Hofwiesenbad gibt es andere Betriebsabläufe als im Bad Köstritzer Freibad oder im Naturbad Kaimberg. Im Rahmen der Kooperation könnten wir Interessierten ein deutlich breiteres Ausbildungsspektrum anbieten als es jetzt der Fall ist. Das könnte die Ausbildung an sich aber auch unsere Region als Standort interessanter für Bewerber machen.“
Ein weiterer Aspekt der Zusammenarbeit soll die Unterstützung bei Personalengpässen sein: So könnten beispielsweise in Spitzenzeiten Mitarbeiter aus Bad Köstritz in Gera aushelfen und umgekehrt. Auf diese Weise soll nach Möglichkeit vermieden werden, dass Öffnungszeiten gekürzt oder Einrichtungen temporär sogar geschlossen bleiben müssten. Ein weiteres Thema des Treffens war die Frage, wie man auch beim Brand- und Katastrophenschutz stärker zusammenarbeiten kann.
Die Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit sollen zeitnah bei weiteren Gesprächen intensiviert und konkretisiert werden. Ziel ist es dabei, Synergien zu nutzen und ein tragfähiges Modell zu entwickeln, um bei der Fachkräftegewinnung nachhaltige Fortschritte zu machen. Weitere konkrete Anknüpfungspunkte wie eine stärkere Zusammenarbeit beim Brand- und Katastrophenschutz sollen im Sommer ebenfalls vertieft werden.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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