Am 13. April begann in Gera der offizielle „Frühjahrsputz 2024”. Aufgerufen dazu hatten die Stadtverwaltung, die Geraer Umweltdienste GmbH & Co.KG, der Abfallwirtschaftszweckverband Ostthüringen, das Stadtteilbüro Bieblach, das Arbeitsförder- und Berufsbildungszentrum GmbH Ostthüringen sowie der Verein „Ja – für Gera“. Die Aktion läuft bis zum 18. April. Viele engagierte Bürger gehen durch Straßen, Grünanlagen, Parks und beseitigen, was andere Leute weggeworfen haben.
Eigentlich könnte aber jeder, der selbst ab und an auch etwas liegen lässt, anderswo ein Abfallstück mitnehmen. Das wäre einfacher und auch nach dem 18. April möglich. Der Frühjahrsputz würde sich dann über das ganze Jahr erstrecken. Noch besser wäre es, alles ordnungsgemäß in die dafür vorgesehenen Behälter zu werfen, denn genaugenommen handelt es sich bei vielen Abfällen um Rohstoffe, die wiederverwertet werden können. Das Bewusstsein hierfür, Weggeworfenes auch als wertvollen Ausgangsstoff für neue Produkte zu betrachten, ist aber leider nicht sehr ausgeprägt. Stattdessen herrscht vielfach immer noch die Grundeinstellung, andere seien für den liegengebliebenen Müll verantwortlich — zum Beispiel die Reinigungsunternehmen.
Anstatt die nächste zuständige Stelle anzurufen, wäre es für alle gewinnbringender, wenn jeder mehr Achtsamkeit übt, die Stadt wie seine eigene Wohnstube ansieht und auch mehr Empathie für die Natur entwickelt, weil sie in ihrer Einmaligkeit die Grundlage für unser Fortbestehen ist, was sich im Stadtbild auch widerspiegeln sollte. Jede herumliegende Verpackung, jede weggeworfene Flasche sollte als Aufforderung betrachtet werden, darüber nachzudenken.
Kommentar hinterlassen