ZUNEHMENDE UNRUHE IN DEN ANSTALTEN DES ÖRR — KRITISCHE DEBATTE BEIM DLF

Die Kritik an ARD, ZDF und Deutschlandfunk wächst auch in den eigenen Reihen. Mehrere Journalisten haben ein „Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk” veröffentlicht. Wie es darin unter anderem heißt, treibe er in früher nie vorstellbarem Ausmaß einen Keil in die Gesellschaft. Der öffentlich-rechtlichen Rundfunk gebe vor, die Wahrheit zu kennen und meine, sie missionarisch verbreiten zu müssen. Anstatt die Perspektive zu erweitern, werde der Debattenraum eingegrenzt. Mehr als 50 Stellungnahmen wurden dokumentiert. Gefordert wird eine größere Meinungs­vielfalt, Pluralität und Aus­gewogen­heit in den Programmen.

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Im Deutschlandfunk wurde bereits kurz zuvor eine Debatte zum Thema angestoßen. Zu den Kritikern im eigenen Funkhaus gehört der Journalist Friedbert Meurer. Am 5. April 2024 folgte in der Sendung Mediasres/Nach Redaktionsschluss, Folge 177, eine kritische Selbstbetrachtung mit Kommentaren der Redakteure und Hörer. Der Deutschlandfunk drifte ab in das erzieherische, gängelnde, besserwisserische, einseitige, arrogante, zu staatstragende, war eine von mehreren gesendeten Hörermeinungen. Christian Hoffmann, Medienwissenschaftler von der Universität Leipzig, konstatierte eine Linksverschiebung im Berufsfeld: Der durchschnittliche Journalist stehe etwas links vom durchschnittlichen Bürger, sagte er in der Sendung. Das Berufsfeld sei sehr homogen zusammengesetzt. Es gebe recht wenige konservative Journalisten, während viele den Grünen oder der SPD nahe stünden. In einem derart homogenen Umfeld sei man einander schnell einig, was richtig und falsch, gut und böse ist. Dann scheine es klar, welche Haltung man vertreten solle. Friedbert Meurer sprach von einem Konformismus, den er beobachte. Heutige Nachwuchsjournalisten würden über viele Fragen sehr identisch denken. Als er mit 26 Jahren beim Deutschlandfunk angefangen habe, sei das noch anders gewesen. Der Journalismus werde heute überwiegend aus idealistischen Gründen angestrebt, meinte Meurer. Das berge die Gefahr, von der Lebenswirklichkeit einfacher Leute abzuheben.

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