Nach dem Internationalen Frauentag ist alles wieder wie vorher. Die Blumen sind verteilt, aber die Sorgen bleiben. Einige Frauen lehnten es sogar ab, beglückwünscht zu werden. Es gibt weiterhin Ungleichheiten, Benachteiligungen, Diskriminierungen, Gewalt. Aus Sicht vieler Frauen verrennt sich die Politik derzeit aber gerade. So ist die regionenbezogene Lohnungleichheit ein größeres Ärgernis als der Unterschied im Durchschnittsverdienst zwischen Männern und Frauen. Die durch die Zuwanderung veränderte Sicherheitslage wird tunlichst ignoriert oder man deutet das Problem um, in dem man pauschal von einer „toxischen Männlichkeit“ spricht. Auch scheint sich das Verständnis von Gleichberechtigung bei einigen langsam dahingehend zu wandeln, Vor- und Nachteile einfach auf die jeweils andere Seite zu verlagern.
Dadurch entsteht ein neues Ungleichgewicht. Während es heißt, die Zukunft sei weiblich geprägt, werden Männer so dargestellt, als seien sie nicht nur überflüssig, sondern auch ein Risikofaktor, wenn es um das nachhaltige, friedliche Miteinander geht. Es gibt keine positiven Aspekte mehr, die mit Männlichkeit in Verbindung gebracht werden und man findet zahlreiche Artikel, die den Männern Geringschätzung bis Abwertung entgegenbringen.
Sind sie also ein verzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft, wenn Frauen ihre Träume im Berufsleben verwirklichen können und die Gesellschaft die Betreuung und Erziehung der Kinder übernimmt, weil diese als Karriere-Hemmnis angesehen werden?
Das glauben zumindest einige Frauen, die selbst hohe Posten bekleiden. Sie haben den Kinderwunsch zugunsten des Berufes hinten angestelt und denken, die meisten anderen Frauen würden es genauso tun. Dem ist möglicherweise aber nicht so. Viele Frauen äußern, gar nicht Vollzeit arbeiten zu wollen. Wenn das Einkommen des Mannes es zuließe, würden sie die klassische Rollenverteilung bevorzugen. Manche geben sogar zu, sich ein Kind gewünscht zu haben, um aus dem Berufsleben zumindest vorübergehend aussteigen zu können.
Das aber wird von der Politik ignoriert. Man setzt auf Parität und Gleichheit, und glaubt, durch ein ausgewogenes Zahlenverhältnis an ausgesuchten Stellen den Frauen etwas gutes zu tun. Tatsächlich werden beide Geschlechter gegeneinander ausgespielt. Dabei müssten die unterschiedlichen Rollen doch gar kein Nachteil sein, wenn die Verschiedenartigkeit von Mann und Frau als Stärke wahrgenommen wird und man einander ergänzen kann, und wenn Kinder von beiden als Bereicherung statt Karrierehindernis betrachtet werden.
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