Die Konjunktur im Freistaat kommt nicht in Fahrt. Wie die Industrie- und Handelskammer Ostthüringen zu Gera meldet, ist der Ausblick auf das Jahr 2024 äußerst verhalten. Zahlreiche Risiken, allen voran hohe Energie- und Rohstoffpreise, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Nachfrageentwicklung, prägen die Stimmung in der Thüringer Wirtschaft.
Nur noch 25 % der Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage als „gut“. Im Vergleich zur Vorumfrage vom Herbst 2023 sind das 4 % weniger. 43 % der Befragten schätzen diese als „befriedigend“ oder „saisonüblich“ ein, 33 % als „schlecht“. Das ist ein Zuwachst von 1 % bzw. 5 %. Beim Vorausblick geben nur noch 9 % der Betriebe geben eine positive Prognose ab.
Hohe Kosten, gestiegene Zinsen und die Investitionszurückhaltung belasten die Geschäfte im Thüringer Baugewerbe. Im Thüringer Handel verlief das Weihnachtsgeschäft überwiegend enttäuschend. 70 % der befragten Kaufleute registrieren eine im Vorjahresvergleich zurückgegangene Ausgabefreudigkeit der Kundschaft. Zu Jahresbeginn 2024 können nur 16 der Befragten gut laufende Geschäfte verzeichnen. Wegen gestiegene CO₂-Preise, höhere Kosten für Maut und Fahrermangel ist auch die Stimmung im Thüringer Verkehrsgewerbe gedrückt. Das Konjunkturklima im Tourismus und Gastgewerbe hat sich verschlechtert. Angesichts der Wiederanhebung der Umsatzsteuersätze auf Speisen und der möglichen Zurückhaltung der Gäste gehen die Geschäftserwartungen zurück. Hinzu kommen Risken wie steigende Energie- und Lebensmittelpreise sowie der Arbeitskräftemangel. Die Konjunkturschwäche erreicht nun auch den Dienstleistungsbereich. Die Geschäftslage wird zwar im Branchenvergleich weiter am günstigsten bewertet, aber bei den Auftragseingängen registrieren nur noch 14 % der Unternehmen positive Impulse.
QUELLE: IHK
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