DIE BEATLES UND DIE DDR

Wolfgang Martin (rechts) präsentiert am 28. Februar 2024 im Stadtmuseum sein Buch „Schluss mit dem Yeah, Yeah, Yeah — Die Beatles und die DDR” und schlägt damit ein besonderes Kapitel der ostdeutschen Rockgeschichte auf. Manuel Schmid (links), Sänger in der Gruppe Stern-Combo Meißen, sorgt für die musikalisch angemessene Umrahmung. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. (Bildherkunft: Stadtverwaltung/Manuel Schmid/Bucheinband/Gerd Christian)

Vor 60 Jahren, im Oktober 1963, kam es nach einem spektakulären TV-Auftritt der 1960 gegründeten Band The Beatles im London Palladium zu einer Massenhysterie. Wenige Monate zuvor, am 22. März 1963, hatten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr ihr erstes Nummer-eins-Album „Please Please Me” veröffentlicht. Mit der im November desselben Jahres gestarteten Single „I Want To Hold Your Hand” begann ihr internationaler Siegeszug. Das neue musikalische Virus, genannt „Beatlemania”, infizierte Musiker auf der ganzen Welt — auch in der DDR.

Überall im Land gründeten sich nach dem Liverpooler Vorbild Gitarren- und Beatbands. Das DDR-Plattenlabel AMIGA veröffentlichte 1964/1965 gleich drei Singles und eine Beatles-Langspielplatte. Als jedoch Walter Ulbricht, Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzender des Staatsrates der DDR, 1065 in seiner Rede auf dem 60. Plenum des ZK der SED gegen die Einflüsse der dekadenten westlichen Rockmusik auf die junge Beatszene in der DDR wetterte und forderte, „… mit der Monotonie des Je-Je-Je … sollte man doch Schluss machen”, kam es zum vorerst jähen Ende. Doch das feuerte die Musiker nur noch mehr an, denn längst waren die Beatles Vorbilder und Mentoren für zahlreiche Bands in der DDR geworden. So war der Einfluss der Beatles auf die Ostrock-Landschaft bald nicht mehr wegzudenken. Und auch die „offizielle DDR“ entwickelte im Laufe der Jahre ein gar nicht so schlechtes Verhältnis.

Wie diese Entwicklungen vonstattengingen, schildert Musikexperte Wolfgang Martin im vorliegenden Band und hat dazu namhafte Künstler sowie Vertreter von Beatles-Fanclubs, die es in der DDR auch gab, eingeladen, von ihren Erlebnissen zu erzählen. Deutlich wird: Für die meisten Musiker und vor allem die Fans in der DDR waren die Beatles unsterblich geworden. Und was vor 60 Jahren begann und die Welt der populären Musik revolutionierte, wird auch für weitere Generationen wichtig bleiben.

Wolfgang Martin

  • Autor und Redakteur, geboren 1952 in Luckenwalde
  • nach Abitur, Berufsausbildung und zwei Semestern Journalistik-Studium in Leipzig verschiedene Jobs als DJ/Discjockey und freier Autor
  • ab 1976 Redakteur und Moderator in der Redaktion Jugendmusik von Stimme der DDR
  • ab 1982 Redaktionsleiter
  • 1986 Leiter der Musikredaktion vom Jugendradio DT 64
  • ab 1992 beim Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (heutiger RBB)
  • von 2003 bis 2017 Musikchef bei Antenne Brandenburg

Manuel Schmid

  • 1984 in Altenburg (Thüringen) geboren
  • von 1992 bis 2009 Klavierunterricht bei Michael Scholler in den Bereichen Rock, Pop und Jazz
  • zwischen 2000 und 2002 folgte Schlagzeugunterricht bei Alexander Tscholakov in den Bereichen Rock und Pop
  • zwischen 2006 und 2009 Gesangsunterricht bei Claus Carell und Helga Dreßler in den Bereichen Rock, Pop, Jazz und Klassik, Diplom am SAE Creative Media Institute in Leipzig im Bereich Audio Engineering, Produzent und Arrangeur
  • seit 2000 als Musiker als Sänger und Keyboarder solistisch mit eigenen Programmen unterwegs
  • seit 2012 Sänger der Gruppe Stern-Combo Meißen, als Nachfolger von Reinhard Fißler und Ralf Schmidt alias IC

Restkarten für die Veranstaltung sind in der Bibliothek erhältlich.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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