DAS ZDF UND DIE VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN

Das ZDF produzierte mehrere manipulative Sendungen zum Thema Verschwörungstheorie. (Bild: ZDF Info, Bildschirmfotografie)

Das ZDF berichtet über manipuliertes Wetter und bezeichnet anschließend Menschen als Verschwörungstheoretiker, die manipuliertes Wetter für möglich halten.

Wer in der heutigen Zeit nicht in den Verdacht geraten will, ein „Verschwörungstheoretiker“ zu sein, muss wissen, welche Zufälle niemals zu hinterfragen sind, und er muss verinnerlichen, dass die Politik einzig im Interesse der Allgemeinheit arbeitet. Etwas anderes als das Offensichtliche, etwas, das mit Mauscheleien beginnt und sich hinter einer freundlichen Fassade verbirgt, gibt es nämlich nicht, möchte man den Menschen beibringen. Also braucht man auch keine Theorien darüber aufstellen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk geht mittlerweile besonders engagiert gegen Verschwörungstheorien vor und bringt fortlaufend warnende Beiträge. Eine größere Unterweisung gab es am 22. Dezember 2023 im Kanal „ZDF Info”. Dort wurden in der Zeit von 18.45 Uhr bis 0.45 Uhr acht Beiträge gezeigt, die beim unbedarften Zuschauer eine ganz besondere Wirkung entfalten sollten, ganz im Sinne des Senders: Bestimmte Denkweisen werden als „Verschwörungstheorie“ eingeordnet und als beginnende Fehlentwicklung in Richtung Amoklauf angesehen. Damit waren viele ahnungslose Familien „geimpft“, für den Fall, dass an den Weihnachtsfeiertagen der Onkel kommt und irgendwelche Geschichten erzählt.

Der Fernsehzuschauer durfte lernen, wie man Verschwörungstheoretiker erkennt, und welche Gefahr sie darstellen. Ein erstes Anzeichen ist es, so vermittelt es der Sender, wenn jemand der Regierung nicht vertraut. Derjenige könnte sich bereits in der Verschwörungswelt befinden und vielleicht schon ein potentieller Amokläufer sein. Das ZDF bringt verschiedene Beispiele, um zu zeigen, wie groß die Bedrohung für die Gesellschaft ist. Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass es sich ausnahmslos um Männer handelt.

Dann wird allerlei miteinander vermengt, nämlich Reichsbürger, Querdenker, Oliver Janich, David Icke, Echsen, Freie Linke, Leugner des Klimawandels und Corona-Maßnahmengegner. Wer die Corona-Impfung ablehnt, ist unsozial und egoistisch, erklärt ein Psychologe. Und natürlich darf auch die AFD nicht fehlen.

Was dabei auffällt ist folgendes: Dinge, die nicht angezweifelt werden sollen, werden vermischt mit skurrilen Vorstellungen irgendwelcher Leute, bis das ganze Gemenge abstrus und lächerlich bis gefährlich wirkt. Kritische Betrachtung flankiert man mit vielen ähnlichen Versionen, die aber allesamt sehr komisch bis haarsträubend sind, um eine Abneigung hervorzurufen. Eine beliebte Vorgehensweise ist es, die schrägsten Vertreter der jeweiligen Anschauungen ins Bild zu nehmen, um so zeigen zu können, wie verrückt das alles ist. Der Zuschauer soll letztendlich davon abgeschreckt werden.

Mehr als zwanzig Jahre, nachdem das ZDF selbst über die Möglichkeit von Wettermanipulationen berichtet hatte, etikettiert es heute jene als Verschwörungsideologen, die eine Anwendung auch nur in Erwägung ziehen. Um zweifelsfrei ein Verschwörungsideologe zu sein, braucht man heute eigentlich nur wortwörtlich zu wiederholen, was in einer jüngeren Ausgabe der Sendung „Terra X” über Wettermanipulationen gesagt wurde:

„Im August 1952 führte die britische Royal Air Force die Operation Cumulus durch. Dabei wurden Wolken mit Trockeneis geimpft. Nur dreißig Minuten später regneten sie ab. Die Forschungsakten wurden sofort als geheim klassifiziert und verschwanden in den Archiven der britischen Streitkräfte — und das aus gutem Grund. Am selben Tag nämlich ereignete sich in Lynmouth in Devon eine der schlimmsten Überschwemmungen in der Geschichte Großbritanniens. Nach extremen Starkregenfällen trat der Fluss Exmoor sturzflutartig über die Ufer und riss Häuser, Brücken und Geschäfte mit sich. 34 Menschen starben bei der Katastrophe, die offiziell als Hand Gottes bezeichnet wurde. Erst dreißig Jahre später wurden die eher harmlos wirkenden Forschungsakten freigegeben. Doch die Tatsache, dass sie direkt nach der Katastrophe zur Geheimsache erklärt worden waren, beweist, dass die Air Force eher an eine unglückliche Menschenhand glaubte. Und dass in den Laboratorien der Streitkräfte seit Jahrzehnten versucht wird, das Wetter als Waffe einzusetzen, ist kein Geheimnis.”

Wehe dem, der sich anschließend zu Mutmaßungen für die Gegenwart verleiten lässt. Wer heute das Etikett „Verschwörungsideologe” erhält, wird durch eine geschickte Vermischung in Verbindung gebracht mit Fanatismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Rechtsextremismus und Amokläufen. Acht geben muss also bereits, wer etwas falsches über das Wetter oder gar das Klima sagt. Der wird dann als Irrläufer wahrgenommen, der ein Risiko für die Gesellschaft darstellt. So wünscht es sich das ZDF und setzt hierfür gezielt das Wort „Leugner” ein. Denn seit dem Ende des Nationalsozialismus ist es besonders negativ besetzt. Wem man es heute anhängt, der wird als ein wirrer Extremist angesehen, potenziell gefährlich und unberechenbar.

Auf „Leugner” enden alle Dinge, die nicht hinterfragt werden dürfen. Neuerdings gibt es sogar den „Wissenschaftsleugner“. Häufig bedient man sich auch dieser Vorgehensweise: Man bringt man ähnliche Zweifel im Umlauf, die aber alle irgendeine Lächerlichkeit enthalten, sodass alles insgesamt völlig abstrus und völlig schräg wirkt. Weil sie keinesfalls auch zu den Schwurblern gehören möchten, kehren dann viele zu den Narrativen zurück, die für sie vorgesehen sind. Das ZDF stellt in seinen Beiträgen deshalb klar: Der „Great Reset” ist eine harmlose Initiative, die die Corona-Pandemie als Chance sah, eine gerechte und bessere Welt zu schaffen.

Der US-Journalisten Rogan O‘ Handley, alias Dr. Draino, stellte beispielhaft einen weiteren Weg zum Verschwörungstheoretiker dar:

WEF: Die nächste Sorge ist ein katastrophaler Cyber-Ausfall.
Regierung: Wir bereiten uns auf einen katastrophalen Cyber-Shutdown vor.
Leute: Das hört sich an, als ob sie einen katastrophalen Cyber-Shutdown planen würden.
Medien: Verrückte „Verschwörungstheoretiker“ machen sich Sorgen über einen katastrophalen Cyber-Shutdown.

Ein weiter gefasster Begriff ist die „Desinformation“. Der Begriff schließt viel mehr ein als die Verschwörungstheorie und kommt immer häufiger zur Anwendung. Hier zeichnet sich eine gefährliche Entwicklung ab. Denn dieses von der Regierung gern genutzte Wort verlangt eine Unterscheidung zwischen Information und Desinformation, und schreit gewissermaßen nach einer Instanz, die die Wahrheit von der Lüge trennt, um das eine vom Sender zum Empfänger durchlassen, und das andere unterdrücken zu können.

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