GROSSDEMONSTRATION IN BERLIN AM 15. JANUAR 2024

Traktoren, Transporter und LKW blockieren am 15. Januar 2024 die Straße des 17. Juni in Berlin.

An der Großdemonstration der Landwirte in Berlin beteiligten sich auch viele Spediteure und Handwerker. Sie war die Abschlussveranstaltung einer Protestwoche, die am 8. Januar 2024 begann. Die Polizei sprach von mehr als 6000 Fahrzeugen im Zentrum Berlins. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, forderte in seiner Rede ein Umdenken in der Politik. Am Brandenburger Tor sagte er:

„Ziehen Sie die Steuererhöhungsvorschläge zurück, dann ziehen wir uns zurück.”

Die anschließende Rede von Christian Lindner wurde übertönt mit lauten Rufen wie „buh” und „hau ab”. An seiner Position hielt der Finanzminister jedoch fest. Die Steuerbegünstigung beim Agrardiesel wird schrittweise reduziert und schließlich abgeschafft. Lindner gab allerdings vor, sich für ein Ende der ideologischen Bevormundung einsetzen und in diesem Sinne auch die EU-Pläne zu Flächenstillegungen infrage stellen zu wollen.

Rund 30’000 Menschen, davon allein 8500 in der Straße des 17. Juni, sollen sich an der Großdemonstration in Berlin beteiligt haben. Zwischen den Traktoren, abseits Medienvertretern, wurde die Wut, die sich über viele Jahre angestaut hat, wesentlich deutlicher artikuliert als vor laufender Kamera. Ein deutlicher Vertrauensverlust war gegenüber den öffentlich-rechtlichen Medien zu beobachten.

Nicht wenige Bauern vermuten, dass die jüngsten Kürzungen sich in ein Gesamtbild fügen, zu dem die heutige Landwirtschaft nicht mehr gehört. Kleinere und mittlere Betriebe würden zunehmend mit Regeln und Auflagen konfrontiert, die das Arbeiten erschweren und den Betrieb am Ende schließlich unrentabel machen.

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