WIE TEUER WIRD DAS JAHR 2024?

Die Bürger müssen sich in diesem Jahr auf deutliche Preissteigerungen einstellen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Insbesondere die Energiepolitik, die Ausweitung der CO₂-Bepreisung und die Haushaltskrise führen zu Verteuerungen. Denn obwohl die Steuereinnahmen so hoch sind wie noch nie, reicht das Geld nicht für die geplanten Ausgaben. Nun geht die Bundesregierung dazu über, Subventionen zu reduzieren. Beim E-Auto ist das schon geschehen. Gegenwärtig wird die Abschaffung der Steuer-Teilrückerstattung für den sogenannten Agrar-Diesel vorbereitet.

Bereits im vergangenen Jahr sind die Preise für Strom, Gas und Fernwärme spürbar gestiegen, schreibt das Thüringer Landesamt für Statistik. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich seit 2020 durchschnittlich sogar um 33,3 %. Die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe stiegen seit 2020 noch drastischer, nämlich um 51 %, wie das Amt weiter mitteilt. Außerdem wurde die LKW-Maut erhöht, wodurch sich Transporte verteuern.

In diesem Jahr müssen sich die Menschen auf weitere Belastungen einstellen. Die Mehrwertsteuer für Gas und Fernwärme steigt von 7 % auf 19 %. In der Gastronomie sind anstatt 7 % nun wieder 19 % Mehrwertsteuer zu entrichten, obwohl Olaf Scholz als SPD-Spitzenkandidat im Wahlkampf gesagt hatte, der niedrigere Satz würde bleiben. Er geht zurück auf die Corona-Zeit. Letztendlich könnten sich Speisen und Getränke im Laufe des Jahres um 15 % verteuern, da auch die Energie- und Lohnkosten gestiegen sind.

Obwohl die Großhandelspreise für Elektrizität gegenüber dem Jahr 2022 deutlich gefallen sind, müssen sich Endkunden hier ebenfalls auf höhere Preise einstellen. Der frühere Vorsitzende der Siemens AG, Joe Kaeser, kritisierte gegenüber dem Magazin „Focus”:

„Wir schließen letzte, völlig intakte Atomkraftwerke und setzen nun auf teures Flüssiggas. Und wenn es nicht reicht, wieder auf Kohle.”

Die Subventionen für die Netzentgelte wurden ebenfalls abgeschafft. Weil davon auszugehen ist, dass die Netzbetreiber die Mehrkosten an die Kunden weitergeben, wird ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt schätzungsweise 120 Euro mehr im Jahr zahlen müssen.

Eine Belastung, deren Ausmaß noch viele unterschätzen, ist die CO₂-Abgabe. Diese wird in den kommenden Jahren auf weitere Bereiche ausgeweitet und gleichzeitig schrittweise angehoben. Das Klimageld als Ausgleich für den steigenden CO₂-Preis ist indessen nicht in Sicht. Es sollte die sozialen Folgen abmildern. Doch das wird nicht gelingen, meint Sebastian Dullien, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung. Er geht davon aus, dass der ab 2027 deutlich höhere CO₂-Preis vor allem auch die Mittelschicht stark belasten wird und rechnet mit einer sozialen Spaltung.

Weitere Mehrbelastungen entstehen durch die Erhöhung des Krankenkassenzusatzbeitrages, die steigenden Kosten für Trink- und Abwasser, sowie die Erhöhung der Grundsteuer in vielen Kommunen. Etliche Versicherungsunternehmen haben ebenfalls eine Erhöhung der Beiträge angekündigt. Nachdem das Gebäudeenergiegesetz wirksam geworden ist, müssen sich Hauseigentümer in den kommenden Jahren auf immer strengere Umweltauflagen einstellen, die nur mit hohen Investitionen erfüllt werden können. Das eigene Haus wäre dann kein stabiler Sachwert mehr, sondern in finanzieller Hinsicht ein Fass ohne Boden, wodurch sich viele zum Verkauf entscheiden könnten.

Die Abgaben an die EU für nicht wiederverwertetem Kunststoff sollen ab dem 1. Januar 2025 nicht mehr mit dem Geld aus der Staatskasse bezahlt werden, sondern durch die Hersteller. Diese werden die Mehrkosten dann an die Kunden weitergeben.

Das Institut der deutschen Wirtschaft ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Gering- und Durchschnittsverdiener sowie Alleinerziehende mit einem Kind am meisten belastet werden. Besser- und Spitzenverdiener können sich hingegen auf Entlastungen freuen. Beobachter rechnen bereits mit einer weiter wachsenden Wut auf die Regierung.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*