Der Geraer Tierpark ist nicht nur eine feste Anlaufstelle für alle Geraer, sondern erfreut sich auch überregional immer größerer Beliebtheit. So kommen die meisten Gäste zwar nach wie vor aus Thüringen und Sachsen. Die Mitarbeiter des Tierparks haben im Laufe des Jahres aber auch zunehmend Besucher aus Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern und Brandenburg registriert. Das zeigt sich vor allem auf dem Parkplatz, wie der stellvertretende Tierparkleiter Steffen Horn erklärt:
„Wirft man einen Blick auf die Kennzeichen der anreisenden Fahrzeuge, so ist doch auffällig, dass immer mehr Menschen auch eine weitere Anreise auf sich nehmen, um in den Martinsgrund zu kommen. Das gilt auch für unsere Angebote wie ‚Tierpfleger für einen Tag‘: Auch hier hatten wir in diesem Jahr Buchungen von Menschen, die nicht in der näheren Umgebung wohnen. Das zeigt, dass der Geraer Tierpark nicht nur über die Stadt-, sondern sogar über die Landesgrenzen hinaus als attraktives Ausflugsziel wahrgenommen wird.“
Rund 156’500 Besucher zog es bis zum Stichtag 30. November 2023 in den Martinsgrund, um die Natur und die Nähe zu den Tieren zu genießen. Über 32’700 Gäste nutzten zudem die Möglichkeit, mit der Parkeisenbahn eine nostalgische Fahrt durch das Areal zu machen. Einen Grund dafür, dass 2023 nicht ganz so viele Gäste in den Tierpark kamen wie im Jahr zuvor, sieht Horn im Wetter:
„Wir hatten dieses Jahr einen recht unbeständigen Sommer. Dies war zwar gut für die Pflanzen und die Umwelt, hemmt aber auch die Lust der Menschen für Aktivitäten im Freien. Gerade in den heißen Sommermonaten ist der Tierpark sonst immer ein großer Anziehungspunkt für die Bürgerinnen und Bürger, da es bei uns im Martinsgrund meist doch deutlich kühler ist, als in der Stadt. Daher senken wir im Sommer an Tagen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius auch immer die Eintrittspreise, damit die Menschen diese Möglichkeit der Abkühlung leichter nutzen können. Bei Regen ist dieser Anreiz natürlich zum Teil entfallen. Das haben wir dann auch an den Besucherzahlen gemerkt.“
Vom Wetter unbeeindruckt zeigten sich dagegen die rund 670 tierischen Bewohner des Tierparks, die derzeit im Martinsgrund leben. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr unter anderem zwei weiße Barockesel sowie zwei Lama-Stuten, mit denen der Tierbestand aufgefrischt wurde. Zudem wurden wieder zahlreiche Jungtiere geboren, darunter bei den Owamboziegen, den Mufflons, den Rentieren, den Yaks oder auch den Mini-Shettlandponys. Besonderes Aufsehen erregte dabei der 34-fache Minischweinnachwuchs von Eber Eberhardt.
Auch baulich hat sich im Tierpark in den vergangenen Monaten wieder einiges getan. Größtes Projekt war in diesem Jahr die Erweiterung der Löwenanlage um das ehemalige Leopardengehege, um den drei weißen Löwen mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Dabei wurde nicht nur die eigentliche Verbindung zwischen den beiden Anlagen geschaffen, sondern u. a. auch eine Fußbodenheizung sowie Wärmeplatten für die Tiere installiert. Zudem wurde auch der nicht einsehbare Innenbereich saniert. Eine weitere Baumaßnahme fand im Bereich des Bauernhofs statt: Auf dem Außengelände des Federviehs ist ein neuer Teich entstanden, den die Tiere zum Schwimmen nutzen können. Weiterhin gab es für die Mufflons einen neuen Unterstand und eine neue Großballenraufe zur Fütterung der Yaks. Zu den fortlaufenden Aufgaben des Tierparks gehören zudem Instandsetzungsarbeiten an der Infrastruktur, um Wege, Gehege oder auch Geländer und Sitzgelegenheiten weiterhin in gutem Zustand zu halten.
2024 sollen diese Bemühungen nun fortgesetzt, weitere Gehege modernisiert und die Infrastruktur intakt gehalten werden. So wird beispielsweise die zweite Ausfahrt zur Straße des Friedens fertiggestellt, um die Verkehrssituation beim Befahren und Verlassen des Parkplatzes zu entspannen. Weiterhin steht der zweite Bauabschnitt für den Anschluss des Abwassersystems an das öffentliche Kanalnetz auf dem Programm. Ein weiteres Projekt wird der Baustart für den Klimagarten sein, der aktuell vorbereitet wird. Im Klimagarten soll künftig experimentell geprüft werden, unter welchen Standortbedingungen trockenheits- und hitzeverträgliche, zum Teil gebietsfremde Gehölzarten am besten gedeihen. Zudem soll das zirka 0,6 Hektar große Areal künftig als Erholungsraum sowie Informationsstätte für Besucher dienen, um sich über Pflanzenarten, nachhaltige Grünwirtschaft und Anpassungsmöglichkeiten an den Klimaschutz zu informieren.
Der Tierpark Gera ist derzeit täglich von 9 Uhr bis 16 Uhr für Besucher geöffnet. Die Parkeisenbahn ist derzeit in der Winterpause. Sie wird traditionell zu Ostern wieder in die neue Saison starten, um ihren Fahrgästen auch im kommenden Jahr wieder eine besondere Tour durch den Martinsgrund zu ermöglichen.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
Kommentar hinterlassen