Vom 25. Dezember 2023 bis zum 19. Mai 2024 präsentiert das Museum für Naturkunde die Kabinettausstellung „Der Jahrhundert-Schatz vom Henneberg in Thüringen“. Ein aufsehenerregender Mineralienfund aus dem unter Mineraliensammlern populären Steinbruch Henneberg bei Wurzbach in Thüringen wird mit 25 Mineralstufen erstmals so umfangreich in der Öffentlichkeit präsentiert.
Entdeckt wurde der „Schatz“ vom begeisterten Mineraliensammler Karl-Heinz Jankowski (1947-2021), der beim Besuch des Steinbruchs am 30. Oktober 1994 das seltene Glück hatte, eine reichlich 70 bis 80 Zentimeter große Kristalldruse entdecken und öffnen zu können. Die Mineralien, die er mit seinen Händen aus dem Hohlraum nehmen konnte, sind spektakulär. Nach dem Öffnen der Kristalldruse konnte Karl-Heinz Jankowski die meisten Mineralienstufen sogar ohne weiteren Aufwand entnehmen, weil sich diese im Laufe ihrer Existenz von der Drusen-Innenseite gelöst hatten und nur locker darin lagen. Die Mineralienstufen, die im Oktober 1994 „das Licht der Welt erblickten“, gehören hinsichtlich ihrer Größe und Qualität zu den besten Stücken, die jemals im Steinbruch Henneberg gefunden wurden. Mit Fug und Recht können sie darüber hinaus zu den Höhepunkten der Mineralienfunde ganz Thüringens gerechnet werden.
Die in der Druse gefundenen Mineralien umfassen Rauchquarz, Baryt, Orthoklas, Albit, Fluorit, Fluorapatit und Hämatit. Die Rauchquarze sind oft hochglänzend, teilweise transparent und bilden bis zu 20 cm große, „artischockenartig“ geformte Kristalle. Zum Teil handelt es sich um ringsum kristallisierte „Schwimmer-Kristalle“. Etwa bis zu zehn Zentimeter Größe erreichen die Orthoklase, die auch als Manebacher Zwillinge vorkommen. Fluorit kam zwar nur wenig in der Druse vor, die vorhandenen Kristalle sind jedoch lila-violett und bilden Oktaeder. Die dunkelgrünen Fluorapatite erreichen bis zu ein Zentimeter Größe. Der Berufs-Chemiker Karl-Heinz Jankowski hatte den Steinbruch Henneberg sehr oft besucht und auch bereits bei anderen Exkursionen interessante Mineralstufen geborgen.
Der Steinbruch Henneberg ist nach wie vor ein aktiver Steinbruch, in dem hochwertiger Granit abgebaut wird. In der Region des Thüringer Schiefergebirges ist der Henneberg-Granit der einzige abbaubare Granit mit besten baustofftechnischen Eigenschaften. Die Granitwerk Fischer GmbH & Co. KG ist der Betreiber des Steinbruchs. Fast einhundert verschiedene Mineralarten sind aus dem Steinbruch insgesamt bekannt, darunter auch seltenere Benennungen. Die Mineralvielfalt erzeugt deshalb immer wieder „leuchtende Augen“ bei Mineraliensammlern.
Die Ausstellung im Geraer Museum für Naturkunde wurde insbesondere von Karl-Heinz Jankowskis Lebensgefährtin Marlis Hofmann ermöglicht, die die Sammlungsstücke ihres 2021 verstorbenen Partners zur Verfügung gestellt hat.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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