Die Bundesregierung will eine CO₂-Neutralität erreichen, weiß aber nicht, wie viele CO₂-Emissionen durch die LNG-Importe aus den USA zusätzlich entstehen. Das schreibt die Berliner Zeitung. Die Umstellung auf LNG ist mit den Klimaschutzvorhaben der Bundesrepublik möglicherweise nicht vereinbar. Normalerweise müssten die Zahlen in die Berechnung der deutschen Klimaemissionen oder ins Emissionsbudget einfließen.
In der Vorankündigung einer Studie von Dr. Robert Howarth, Wissenschaftler an der Cornell University, heißt es, dass LNG-Exporte mehr CO₂ verursachen als die Ausfuhr von Kohle. Bei der Förderung werde außerdem Methan freigesetzt.
Die USA sind inzwischen der weltgrößte Exporteur von LNG. Durch die enorm gestiegenen Preise ist auch die Förderung von Schiefergas wieder rentabler. In den nächsten vier Jahren sollen die Exporte aus den USA verdoppelt werden. Südlich von New Orleans wird mit Krediten deutscher Banken derzeit ein größeres LNG-Projekt umgesetzt. Von dort aus sollen ab 2026 jährlich zwei Millionen Tonnen Flüssiggas nach Deutschland verschifft werden. Durch das Engagement deutscher Banken, langfristige Lieferverträge und die Bereitschaft Deutschlands, hohe Preise zu zahlen, erlebt die LNG-Industrie in den USA derzeit einen Aufschwung.
Umweltschützer weisen auf die Zerstörung bedeutsamer Lebensräume hin. In den USA sind die Unternehmen nicht verpflichtet, die ausgebeuteten Gebiete zu renaturieren. Es bleiben in der Regel Ruinen und Altlasten zurück.
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