ARBEITEN VON ANDRÉ WEJWODA IN DER BIBLIOTHEK

Die neue Ausstellung in der Geraer Bibliothek zeigt Arbeiten von André Wejwoda. (Bildherkunft: Stadt Gera, Bibliothek, Silke Hammer)

Seit dem 5. Dezember 2023 präsentiert die Stadt- und Regionalbibliothek in ihrer Galerie am Puschkinplatz eine neue Ausstellung. Unter dem Titel „Unterwegs“ sind bis zum 20. Januar 2024 Reisetagebücher, Holzschnitte, Collagen von André Wejwoda zu sehen.

Der Dresdner Künstler lädt mit seinen Bildern ein, sich auf imaginäre Reisen zu begeben und ihn dabei in Weltgegenden zu begleiten, die ihn in ihren Bann gezogen haben. Zahlreiche Studienaufenthalte so unter anderem auf der portugiesischen Insel Madeira, in Südengland oder im indischen Rajasthan belegen nicht nur seine intensive Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, sie prägten auch nachhaltig sein künstlerisches Schaffen der letzten Jahre.

Besonders seine gezeichneten Tagebücher, die im Zentrum der Ausstellung in der Stadt- und Regionalbibliothek Gera stehen, vermitteln einen lebendigen Eindruck von seinen Reiseerlebnissen. Sie lassen die starke Faszination spüren, die für ihn von der unmittelbaren Begegnung mit Menschen und Orten ausgeht. In zahlreichen Zeichnungen, Collagen und Aquarellen spürt Wejwoda den Geschichten am Wegesrand nach, dem Unerwarteten und Authentischen; etwa eine spontane Einladung zu einem indischen Tempelfest, die Suche nach den Arbeiten des portugiesischen Streetartkünstlers Vhils in Lissabon oder die virtuellen Zusammentreffen mit dem malenden Künstlerkollegen Winston Churchill in Camara de Lobos, mit dem Reiseschriftsteller Bruce Chatwin im indischen Rohat und mit Si Mohamed, dem „besten Gerber“ von Marokko in Fes.

Zugleich bilden die „unterwegs“ entstandenen Arbeiten den Ausgangspunkt und den Fundus für einen längeren künstlerischen Arbeitsprozess. In seinem Atelier reduziert und verdichtet Wejwoda die Fülle der Eindrücke über mehrere Stufen bis hin zur Abstraktion, wobei markante Strukturen, charakteristische Farben oder auch einzelne Objekte in den Vordergrund treten. So werden aus ursprünglich wiedererkennbaren Stadtansichten Orte der subjektiven Erinnerung, gewissermaßen „erinnerte Orte“.

Diesen Ablösungsprozess von der realen Vorlage steuert er durch den Einsatz verschiedener Techniken. Das Spektrum reicht dabei von Pastellkreiden, gerissenem Seidenpapier oder Holzschnitten bis hin zu stark abstrahierenden Materialcollagen, bei denen Wejwoda auch immer wieder mit dem Medium Sand experimentiert und so zu überraschenden gestalterischen Lösungen gelangt. Besonders deutlich wird diese Arbeitsweise in einer Serie, die nach einem Aufenthalt in der kleinen indischen Fürstenresidenz Bundi entstanden ist.

Die Ausstellung kann während den Öffnungszeiten der Bibliothek besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Dr. André Wejwoda

  • 1953: geboren in Dornreichenbach, Kreis Wurzen
  • 1973-1977: Lehrerstudium an der PH Dresden (Kunsterziehung Deutsch);
  • 1977/1978: Lehrer an der 102. Oberschule in Dresden
  • 1978/1981: Promotion zum Dr. phil. an der PH Potsdam
  • 1981-1992: Mitarbeiter im Bereich Deutsch als Fremdsprache der PH Dresden
  • 1985-1988: Deutschlehrer am Mahmud-Hotaki-Lyzeum Kabul, Afghanistan
  • 1993-2018: Mitarbeiter im Dezernat Forschungsförderung und Technologietransfer der TU Dresden
  • seit 1995: nach längerer Pause künstlerischer Neubeginn, Ateliergemeinschaft im Atelier 24 mit der Keramikerin Elke Boschke, zahlreiche Studienreisen in
    europäische und asiatische Länder
  • seit 2009: Teilnahme an „Kunst offen in Sachsen“ und „Offenes Atelier“ in Dresden

Einzelausstellungen/Ausstellungsbeteiligung

  • u. a. in Altenburg, Dresden, Meißen, Pirna, Radebeul, Staßfurt und Udine/Italien

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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