Erinnern Sie sich noch an den Film „Ghost – Nachricht von Sam“? Die Geschichte einer Liebe weit über den Tod hinaus. Fabrice Roger-Lacans Komödie „Noch einen Augenblick“ weist gewisse Ähnlichkeiten auf und ist doch ganz anders. Im Mittelpunkt steht Suzanne, eine gestandene Frau und begehrte Schauspielerin. Doch seit dem Tod ihres Mannes hat sie nicht mehr auf einer Bühne gestanden und weigert sich Anfragen auch nur in Betracht zu ziehen.
„Das hat allen Beteiligten die größten Achterbahnen an Emotionen abverlangt“ – Schauspieldirektor Manuel Kressin über seine neueste Inszenierung
Das berührende Schauspiel war erstmals am 21. Oktober 2023 in Gera zu sehen. Weitere Vorstellungen folgen am 12. November um 19.30 Uhr und am 5. Januar 2024 um 19.30 Uhr. Das Theater hat mit Regisseur Manuel Kressin, der das Stück inszeniert, gesprochen.
„Noch einen Augenblick“ ist eine gefühlvolle, romantische, aber auch groteske Komödie, die sich mit Trauer, Abschied, Neubeginn und der großen Liebe auseinandersetzt. Warum wolltest Du „Noch einen Augenblick“ auf dem Spielplan haben?
Das hat mehrere Gründe: zum einen wollte ich den Menschen, die in den letzten Jahren Angehörige verloren haben, Mut machen, hinaus ins Leben zu gehen und dennoch ihre Bindung zu den verlorenen Menschen nicht zu verlieren. Dass dies durchaus vereinbar ist, zeigt das Stück ganz wunderbar. Außerdem bietet die Rolle der Suzanne die Möglichkeit einer wunderbaren Paraderolle für Schauspielerin Mechthild Scrobanita. Ich wollte ihr gerne zu ihrem 40-jährigen Bühnenjubiläum eine Rolle „schenken“, in der sie alle Facetten ihres Talentes zeigen kann. Das bietet dieses Stück.
Ist denn das Thema Tod ein passender Plot für eine Komödie?
Nun, das liegt daran, was man von einer Komödie erwartet. Oft verwechseln wir eine Komödie mit der Posse. Natürlich ist das Stück kein so genannter Schenkelklopfer. Ich bezeichne es gerne als „Komödie mit Geist“ im doppelten Sinn. Eine Komödie ist es, weil man mit einem lebensbejahenden Gefühl herausgeht. Natürlich bietet es komische Momente, aber ist in erster Linie ein Stück mit einem positiven Ende. Und das macht es zur Komödie.
Welche Herausforderungen gab es?
Vor allem für die Schauspieler’innen; denn ein realer Schauspieler stand vor ihnen – aber sie durften ihn nicht wahrnehmen. Es ist durch und durch ein Schauspielerstück, das allen Beteiligten die größten Achterbahnen an Emotionen abverlangt. Ich bin sehr glücklich, dafür ein Ensemble zu haben, das dies beherrscht.
Zur Person
Manuel Kressin wurde 1978 in Berlin geboren, wo er auch seine Schauspielausbildung an der Fritz-Kirchhoff-Schule „Der Kreis“ absolvierte. Von 2003 bis 2009 war er festes Ensemblemitglied an der Landesbühne Sachsen-Anhalt. Dort konnte er bereits als Autor und Regisseur neben seiner Arbeit als Schauspieler agieren. 2009 kam er als Schauspieler nach Altenburg Gera. Seit 2017 ist er ebenda Schauspieldirektor, wodurch er inzwischen hauptsächlich als Bühnenautor und Regisseur arbeitet. Vor allem sein Stück „Liebe macht frei“ sorgte auch überregional für Aufmerksamkeit.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
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