Aufmerksame Zuschauer haben bemerkt, dass auf den Wetterkarten der ARD-Nachrichtensendung „Tagesschau” bereits Werte ab 22 °C ins Rote übergehen. Neu ist diese Farbskalierung zwar nicht, doch wegen der heuer verbreiteten Hitze-Hysterie fällt das dominante Rot, welches schon bei Temperaturen im zwanziger Bereich die Hölle auf Erden suggeriert, besonders auf. Seit wann ist das so? Die Mediathek des Senders bietet glücklicherweise die Möglichkeit, mehrere Ausgaben der „Tagesschau” miteinander zu vergleichen. Und tatsächlich: Vor 16 Jahren waren Werte bis 24 °C noch gelb unterlegt. Alles sah weitaus weniger dramatisch aus. Sollen die Menschen also langsam und in kleinen Schritten dazu gebracht, normale sommerliche Temperaturen als eine Gefahr wahrzunehmen?
Mit Sicherheit lässt sich jedenfalls sagen, dass sich die Berichterstattung verändert hat, und selbst die Wirkung des Wetterberichts nicht mehr dem Zufall überlassen wird. Man spürt heutzutage regelrecht, dass die Sender auch mit diesem Teil des Programms sehr viel mehr erreichen wollen, als bloß über die Aussichten der nächsten Tage zu informieren. Unterschwellige Botschaften spielen eine immer größere Rolle. Steht dahinter etwa die Absicht, das Handeln der Leute vor den Bildschirmen zielgerichtet zu beeinflussen — vielleicht im Sinne irgendeiner Politik? Dann könnte sogar ein Kriterium für Propaganda erfüllt sein.
Jüngst forderte die Sprecherin der Lobbyorganisation „Fridays for Future”, Luisa Neubauer, von der Tagesschau, die Bebilderung von Meldungen über die Hitze so zu ändern, sodass die Temperaturen nicht mehr mit Badespaß in Verbindung gebracht werden. Dann kam heraus, dass in der ZDF-Sendung „Leschs Kosmos” vom 18. Juli 2023 mit falschen Daten eine Grafik (2:38) erstellt wurde. Diese erweckte den Eindruck, die Zahl der „heißen Tage“ sei in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch angestiegen — was aber mitnichten der Fall ist. Das ZDF hat den Fehler inzwischen eingeräumt, nachdem darüber berichtet wurde, und die Grafik „Tage mit Temperaturen über 30 °C” nachträglich korrigiert. Dennoch bleibt festzuhalten, dass für den Vergleich wohl bewusst nur bis in die 1970er Jahre zurückgeschaut wird. Damals gab es eine Kältephase mit besonders wenigen „heißen Tagen“. Wer also einen Temperaturanstieg zeigen möchte, setzt eben genau beim nächsten zurückliegenden Tiefpunkt an.
Immer häufiger kommt es zudem vor, dass die Höchsttemperaturen an einem sehr heißen Tag mit dem langjährigen Durchschnitt verglichen werden, um damit die Hysterie weiter anzufachen. Ein paar Reporter begaben sich neulich sogar an die Fontana di Trevi in Rom, und baten die Leute dort, einmal zu schildern, wie unerträglich die Hitze ist. Den Zuschauern in Deutschland sollte damit glaubhaft vermittelt werden, dass wir uns jetzt mitten in einer Art Ausnahmezustand befinden. Doch viele haben inzwischen gemerkt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Je stärker die Übertreibungen und Zuspitzungen dann noch werden, und je größer der Widerspruch ein paar Tage später zum tatsächlich erlebten Wetter ist, desto unseriöser und alberner wirken die Darbietungen.
Kommentar hinterlassen