Der Hochsommer ist da — und kommt wie immer mit reichlich Sonne und hohen Temperaturen daher. Doch was früher als völlig normal angesehen wurde, soll künftig als Gefahr wahrgenommen werden. Scheint also die Sonne und steigen die Werte über 30 °C, werden die Meteorologen künftig nicht mehr schönes Wetter vermelden, sondern vor einer Hitzewelle warnen. Denn der Bundesminister für Gesundheit ist hochgradig besorgt:
„Es muss aufhören, dass jedes Jahr tausende Menschen den Hitzetod sterben.”
Das sagte er am 26. Juni 2023 zum Auftaktgespräch über den nationalen Hitzeplan. Die erste Warnung veröffentlichte sein Ministerium am 7. Juni 2023 mit der Empfehlung, die Bürger mögen doch bitte ausreichend trinken, Anstrengungen vermeiden, im Schatten bleiben, die Wohnung kühl halten, leicht essen, sowie auf sich und andere achten.
Viele Politiker scheinen sich mittlerweile in der Rolle von Eltern und Erziehern zu wähnen. Vielleicht dauert es auch nicht mehr lange, bis ihre kleinen Kinder, die Bürgerinnen und Bürger, mit ersten Verboten konfrontiert werden. Einen Vorstoß ist diese Richtung gibt es bereits. Die SPD im schleswig-holsteinischen Landtag fordert per Antrag einen Hitzeplan für das Land. Die Politikerin Birte Pauls führt darin aus:
„Bei Temperaturen ab 35 Grad soll das öffentliche Leben eingeschränkt werden, so dass große Veranstaltungen und Sportturniere nicht stattfinden.”
https://www.zeit.de/news/2023-07/06/spd-will-oeffentliches-leben-bei-hitze-einschraenken
Die Wochenzeitung „Die Zeit” berichtete darüber am 6. Juli 2023. Sicherlich orientiert sich die SPD-Politikerin an den Empfehlungen von Experten und Wissenschaftlern. Wenn diese der Ansicht sind, es müsse etwas eingeschränkt werden, sollte das ja heutzutage als Begründung ausreichen. Eine Reduzierung der Aktivitäten und Vorsicht bei Hitze sind zweifelsohne vernünftig. Doch warum schaltet sich hier der Staat ein?
Der Grund ist, dass die viele Menschen den Klimawandel mit der globalen Erderwärmung noch nicht als große Bedrohung begreifen wollen. Es sterben zwar deutlich mehr Menschen im Winter aufgrund Kälte, aber es kommt eben auf die Hitzetoten an, um das von der Angst lebende das Narrativ besser etablieren zu können. Denn sonst würden die Menschen die CO₂-Abgaben irgendwann mit Sicherheit infrage stellen — und zwar spätestens, wenn der Preis plötzlich in die Höhe schnellt und viele Dinge dann deutlich teurer werden.
Im Vergleich zu dem was anschließend kommen soll, ist das allerdings noch harmlos: Der Staat wird in einigen Jahren auch alle Aktivitäten seiner Bürger überwachen und steuern wollen, und hierzu ein sogenanntes CO₂-Konto einführen. Auf diesem erhält jeder Einzelne sein persönliches CO₂-Budget. Da nahezu alle Aktivitäten eine CO₂-Emission zur Folge haben, lässt sich über das individuelle CO₂-Konto kontrollieren, wer noch wieviel einkaufen und reisen kann. Das CO₂-Konto ist damit in gewisser Weise nichts anderes als ein vom Staat gewährter Spielraum für die persönlichen Aktivitäten. Dieser soll, so die Überlegungen, die dafür nötigen CO₂-Einheiten dem Bürger überweisen. „Die Wissenschaft” ist derzeit mit der Frage beschäftigt, wie dieses Konto mit der Kreditkarte und später mit der digitalen Währung verbunden werden kann, sodass mit jedem Kauf die dazugehörigen Punkte automatisch mit abgebucht werden. Hat man sein Budget aufgebraucht, also keine Punkte mehr übrig, wird die Kreditkarte einfach gesperrt, was beim Betroffenen ein schlechtes Gewissen auslösen soll: Durch ein weiteres Hinzubuchen von CO₂-Emissionsrechten trägt er zur Erderwärmung bei; er macht sich schuldig, an der nächsten Hitzewelle mitzuwirken und denkt an die dramatischen Folgen. Denn das Gesundheitssystem wird gar nicht mehr alle kollabierenden Menschen bewältigen können, wenn im Vorfeld Kapazitäten abgebaut werden. Man merkt also, das Einschränkungen die Lösung für fast alle Zukunftsprobleme sein werden.
https://unfccc.int/news/innovative-climate-action-new-credit-card-limits-climate-impact-of-users
Weil alles in kleinen Schritten vonstatten geht, und der Eindruck erweckt wird, das eine habe nichts mit dem anderen zu tun, merkt kaum jemand, was das Ziel dieser Reise ist. Der Fernsehsender Arte hat allerdings schonmal einen kleinen Einblick in die Ideenwelten gegeben. Zu Wort kommen Energieexperten und Forscher:
Nachgedacht wird — so wird es ganz offen gesagt — über ein System, das unseren Konsum von Gütern und Dienstleistungen kontrolliert und rationiert. Den Lebensstil will man durch ein CO₂-Guthaben begrenzen. Der Bürger soll das allerdings nicht als eine Beschneidung seiner Freiheit verstehen, sondern als freie Entscheidung innerhalb der vorgegebenen Grenzen. Dadurch muss nicht mit direkten Verboten gearbeitet werden, zum Beispiel was das Fliegen oder den Fleischkonsum anbelangt.
Möglicherweise nimmt das Thema bald den heute üblichen Verlauf: Die Wissenschaft empfiehlt, Aktivisten üben Druck aus, Politiker zitieren Experten, und die Menschen beobachten das Ganze mit Argwohn. Vielleicht kommen dann ja die ominösen Bürgerräte ins Spiel und lassen es so aussehen, als gäbe es eine breite gesellschaftliche Mehrheit, die ebenfalls derartige Beschneidungen fordert, während vor den Bildschirmen im Hintergrund todbringende Feuerwalzen über das Land rollen.
Kommentar hinterlassen