Das Kollegium des Stadtmuseums freut sich über eine großzügige Schenkung: Familie Neumann aus Landsberg übergab dem Stadtmuseum ein Harmonium der Geraer Firma Wilhelm Spaethe aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Bau von Musikinstrumenten hatte in Gera eine lange Tradition und zählte zu den wichtigen Industriezweigen. Die Firma Spaethe ging aus einer bescheidenen Drechslerwerkstatt hervor, die seit den 1850er Jahren Drehorgeln und Harmonikas herstellte und sich Ende des Jahrhunderts auf die Herstellung von Pianos und Harmoniums spezialisierte. Damit hatte sie weltweiten Erfolg und exportierte in alle europäischen Länder, aber auch nach Nord- und Südamerika. Wie auf dem Harmonium der Familie Neumann zu lesen, war die Firma Spaethe außerdem Hoflieferant seiner Majestät des Kaisers von Österreich, seiner Majestät des Königs von Ungarn und seiner Majestät des Königs von Rumänien. Der Erste Weltkrieg und die 1920er Krisenjahre führten schließlich zum Niedergang der örtlichen Klavier- und Harmoniumproduktion. Davon war auch die Firma Spaethe betroffen, sodass es schließlich zur Einstellung der Instrumentenproduktion kam.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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